Alina Böhm holt Gold in Berlin
Alina Böhm bleibt in der Gewichtsklasse bis 70 Kilogramm weiter in der Erfolgsspur. Die Sportlerin des Judozentrum Heubach gewann auch den European Cup in Berlin. Zudem holten Hannah Deliu (-57 kg) und Maxime Brausewetter (+70 kg) in ihren Gewichtsklassen jeweils Silber. Abgerundet wurde die Medaillensammlung der U18 Mädchen von Xenia Coban (-57 kg) und Samira Bouizgarne (+70 kg). Die Sportlerinnen gewannen jeweils Bronze. Bei den Jungen der U18 gelang Daniel Zorn der Sprung auf das Podest. Der Berliner holte in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm die Bronzemedaille.
Nach ihrem Sieg beim European Cup in Téplice hat Alina Böhm auch das Turnier in Berlin gewonnen. In der deutschen Hauptstadt überzeugte die Württembergerin mit einer guten Leistung und kämpfte sich souverän durch die Vorrunde. Einzig Margit de Voogd aus den Niederlanden bot Böhm über die gesamte Kampfzeit von vier Minuten Paroli. Die weiteren Kämpfe gewann die Deutsche Meisterin dieses Jahres vorzeitig mit einem Ippon. Dies war auch im Finale gegen die an eins gesetzte Slowenin Petra Opresnik so. Böhm kam gut in die Begegnung und ging nach bereits einer Minute mit einem Yuko in Führung. Nur dreißig Sekunden später machte die Süddeutsche den Sack zu und warf ihre Kontrahentin auf den Rücken. Der damit verbundene Ippon bedeutet den ersten Platz für Böhm.
Eine starke Leistung in der großen Sporthalle im Sportforum Berlin zeigte auch Hannah Deliu (Judo-Team Hannover). Die EM-U18-Starterin des vergangenen Jahres kämpfte sich mit zwei vorzeitigen Siegen in das Poolfinale. Dort bewies die Deutsche gegen Lise Keller aus der Schweiz Kampfgeist. Bereits nach einer Minute führte die Eidgenossin mit zwei Yukos. Doch Deliu kam zurück in den Kampf und gewann schlussendlich nach dreieinhalb Minuten mit zwei Waza-aris. Auch im Halbfinale setzte sich die aus Niedersachsen stammende Sportlerin durch und so traf sie im Finale auf Ryoko Takeda aus Japan. Die Asiatin dominierte den Kampf und gewann nach voller Kampfzeit von vier Minuten mit einem Waza-ari und drei Yukos auf der Anzeigetafel. Dennoch freute sich Hannah Deliu über eine tolle Leistung und damit verbunden über die Silbermedaille.
Ebenfalls Silber gewann Maxime Brausewetter. Die Sportlerin des Erfurter Judo-Clubs setzte sich in der Gewichtsklasse plus 70 Kilogramm deutlich gegen ihre Kontrahentinnen in der Vorrunde durch. Im Halbfinale wartete mit Samira Bouizgarne eine deutsche Sportlerin auf die Thüringerin. Die beiden Judoka, die sich aus verschiedenen Trainingslagern kennen und sich auch privat gut verstehen, schenkten sich auf der Matte nichts. Nach vier Minuten Kampfzeit setzte sich Brausewetter mit einem Shido auf Seiten Bouizgarnes durch. Im Finale stand auch Brausewetter einer Japanerin gegenüber. Akira Sone brachte die Deutsche nach gut drei Minuten zu fall und beendete den Kampf mit einem Haltegriff. So stand am Ende die Silbermedaille für die Thüringerin.
Abgerundet wurde das gute deutsche Mannschaftsergebnis von den Bronzemedaillen von Xenia Coban in der Klasse bis 57 Kilogramm und Samira Bouizgarne in der Gewichtsklasse plus 70 Kilogramm. Coban, die für den Budo-Club Karlsruhe an den Start geht, gewann ihren Kampf um das Edelmetall gegen Lesley Koorn aus den Niederlanden mit einem Ippon. Dies gelang auch Samira Bouizgarne vom 1. JC Mönchengladbach. Nach 36 Sekunden legte sie ihre Gegnerin Beatriz Souza aus Brasilien in einen Haltegriff. Aus diesem kam die Südamerikanerin nicht mehr heraus. Am Ende freuten sich die deutschen Mädchen damit über fünf Medaillen am zweiten Tag.
Bei den Jungen sorgten Daniel Zorn mit seinem dritten Platz in der Gewichtsklasse bis 90 Kilogramm für ein Ausrufezeichen. Der Deutsche Meister vom BC Randori Berlin kam hervorragend in das Turnier und entscheid seine Vorrundenkämpfe vorzeitig mit Ippon. Nur im Poolfinale gegen Gleb Shumilov aus Russland musste der Deutsche über die volle Kampfzeit von vier Minuten gehen. Mit 1:2 Shidos setzte sich Zorn am Ende durch. Umgekehrt lief es dann im Halbfinale. Auch gegen Adam Khadzhi Mutaliev aus Russland fiel die Entscheidung erst nach vier Minuten und durch die Bestrafung der Kampfrichter. Hier hieß es am Ende 2:1 Shidos gegen den Deutschen. Zorn war damit im kleinen Finale. Dort ließ er Jelle Snippe aus den Niederlanden kaum eine Chance. Der Berliner beendete den Kampf nach 38 Sekunden und feierte somit nach 2014 nun auch 2015 den Gewinn der Bronzemedaille.
Abseits des Podests gab es bei den Frauen noch weitere positive Ergebnisse. Renée Lucht (+70 kg/HT 16) wurde Fünfte. Hannah Schneider (-57 kg/Judo Club Hennef), Tarah Stumpp (-63 kg/Judo Sport Verein Tübingen) und Lea Schmid (-70 kg/Judozentrum Heubach) freuten sich nach einem langen Wettkampftag in Berlin über den jeweils siebten Rang. Bei den Männern erreichten Lars Kilian (1. JC Bürstadt) und Paul Pink (Judoverein Grimma) in der Gewichtsklasse bis 81 Kilogramm ebenfalls jeweils Platz Sieben.
Fotos: Falk Scherf