Erfolgreicher Abschluss der Trainer-B Ausbildung „Gewaltprävention“
Bereits zum 7. Mal fand, unter der Leitung von Anja Derksen und Steffen Puklavec, die Ausbildung zum Trainer-B „Gewaltprävention“ in Hennef/Sieg statt.
An drei Wochenenden lernten die 18 Teilnehmer aus Hessen, Schleswig-Holstein, Bayern und Nordrhein-Westfalen, wie man erfolgreich Kurse und Workshops zum Thema Judo und Gewaltprävention leitet, die speziell für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren konzipiert sind.
Am ersten Wochenende, Ende April, wurde als erstes der „Werkzeugkoffer“ vorgestellt. So wurden z.B. Spiele zum Kennenlernen ausprobiert und das Grundwissen zum Thema Gewalt und Straftaten erläutert. Auch die Judo-Werte, Rituale, sowie Team- und Kooperationsspiele kamen nicht zu kurz.
Besonders gefürchtet war „Guido“, der, in kleinen Rollenspielen, mit seiner provozierenden Art, den Teilnehmern viel Geduld und Nerven abforderte, schließlich ging es um das Trainer-/Lehrerverhalten bei Konfliktsituationen und Regelverletzungen und wie man diese deeskaliert und lösen kann.
Bereits am ersten Wochenende wurden die Lehrproben verteilt, so dass alle Teilnehmer genügend Zeit hatten, sich in dreier Gruppen vorzubereiten.
Anfang Juni, am zweiten Wochenende, wurden die vier Stufen von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und die dazugehörigen rechtlichen Grundlagen, so wie die Abgrenzung zwischen „Ärgern und Mobbing“ durchgenommen.
Auf der Judomatte und im Klassenraum wurden weitere Team-, Kooperations- und Vertrauensübungen ausprobiert. Zum Thema „Gewaltspirale“ wurden Spiele und Übungsformen vorgestellt. Außerdem wurden diverse Zweikampf- und Gruppenkampfspiele von der Gruppe durchgespielt. Für viele war es eine ganz neue Erfahrung ohne „Schutzpanzer“ Judogi die Spiel- und Übungsformen zum Thema „Kämpfen“ zu absolvieren, schließlich hatte man sich seit vielen Jahren nur mit Judogi auf der Matte bewegt.
Das letzte Wochenende, Anfang September, stand ganz im Zeichen der Lehrproben. In sieben Gruppen eingeteilt, präsentierte jede Gruppe einen Teil aus ihrer Lehrprobe, so dass die Teilnehmer einen Einblick in die verschiedenen Bereiche bekamen. Obwohl viele gewollte und ungewollte „Störungen“ auftraten, konnten alle Teilnehmer ihre Lehrprobe erfolgreich bestehen.
Zum Abschluss wurden noch verschiedene Konzepte für Gewaltpräventionsprojekte in der Schule und im Verein erarbeitet.
Nach der Reflexion der Ausbildung konnten alle Teilnehmer ihre Zertifikate zur bestandenen Ausbildung zum Trainer-B „ Gewaltprävention“ entgegennehmen.
Die Ausbildung Trainer-B Gewaltprävention des Deutschen Judo-Bund e.V. und des Nordrhein-Westfälischen Judo-Verband e.V. findet seit 2011 alle zwei Jahre in Nordrhein-Westfalen statt und seit 2022 auch alle zwei Jahre in Berlin.