Judo und Polizeisport
Wie sicher fühlen wir uns? Die Polizei trägt einen großen Anteil daran. Tägliches Training, Judo als verbindendes Element – auch die Judo-Werte sind ein wichtiger Faktor.
Alljährlich findet ein Übungsleiter-Workshop der Polizei statt, in dem es um Fitness und körperliche Leistungsfähigkeit geht, aber auch um neue Ideen und Anregungen zur Umsetzung sportlicher Inhalte für den polizeilichen Dienstsport.
Rund 40 Sportübungsleiter der Polizei aus ganz Deutschland nahmen an diesem Sportseminar teil, das in diesem Jahr in Eutin in Schleswig-Holstein, dem Sitz des Deutschen Polizeisport-Kuratoriums (DPSK) stattfand. DPSK-Vorsitzende Dr. Maren Freyher nahm persönlich die Begrüßung der Teilnehmer aus allen Bundesländern vor.
Neben Themen, wie Sportmentaltraining oder welche Inhalte im Dienstsport eigentlich relevant sind, war nun bereits zum zweiten Mal in diesem Seminar die Sportart Judo vertreten. Nicht nur einige Teilnehmer, die eine starke Judo-Affinität besitzen, nahmen teil. Auch ein Teil des Workshops wurde durch den Fachwart Judo im DPSK, Johannes Daxbacher, gestaltet. Eine besondere Freude war für ihn, dass er erfolgreiche Polizei-Judoka begrüßen konnte, die nun selbst in verantwortlichen Positionen in ihren Bundesländern für den Polizeisport und speziell für das Polizei-Judo engagiert sind. „Kay Grapentin aus Schleswig-Holstein, Andrea Otremba aus Rheinland-Pfalz sowie die ehemalige Vize-Polizei-Europameisterin Kerstin Schmidtsdorf aus Brandenburg sind als Fachwarte und Trainer in ihren Bundesländern aktiv und tragen so den Judosport und die Selbstverteidigung in den Polizeisport“, sagt Johannes Daxbacher.
Im Workshop gab es viele Themen, unter anderem kämpferische Spiele und Fragen rund um die Verletzungsprophylaxe. „Verletzungen im Einsatz haben viele Konsequenzen und sind oft mit Ausfällen verbunden. Das sind Auswirkungen für den Moment, aber auch in der Folge. Deshalb wollen wir ein Gespür dafür entwickeln, wie es sich anfühlt, wenn sich jemand wehrt und nicht alles kooperativ abläuft. Wir müssen auf den körperlichen Konflikt vorbereiten, der bedauerlicherweise in der täglichen Arbeit durchaus vorkommen kann.“
In die kämpferischen Judo-Spiele baute der Diplomtrainer Johannes Daxbacher auch verschiedene kompetitive Übungen mit dem Judogürtel und dem Pezzi-Ball ein.
Abschließend waren die Judo-Werte Grundlage einer Gesprächsrunde. „Wir diskutierten über die unbedingte Erforderlichkeit eines wertebewussten Handelns von Polizeibeamten und stellten den Transfer der internationalen Judo-Werte zu ‚Polizei-Werten‘ her“, berichtet Johannes Daxbacher.
Foto: Christian Mann, DPSK.