Jugendvollversammlung verabschiedet neue Jugend-Sonderregeln
Die neuen Sonderregeln der Jugend wurden bei der Jugendvollversammlung von einer breiten Mehrheit angenommen. In einer beeindruckenden und herausragenden Präsentation verdeutlichte Bruno Tsafack die Eckpunkte der Ideen. Jane Hartmann und Nobert Specker wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Es war der Glanzpunkt der diesjährigen Jugendvollversammlung in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Mit Videos, Präsentationen und sachkundigen sowie verständlichen Erläuterungen erklärte Bruno Tsafack, Bundestrainer der männlichen U18, die Gedanken und Ideen der neuen Sonderregelungen der Jugend. Diese wurden gemeinsam in der Nachwuchstrainerkommission entwickelt und weiter vertieft. Tsafack, der in Hannover als Vertreter der Trainierkommission agierte, zeigte den Anwesenden immer wieder Beispiele aus dem aktuellen Alltag und berichtete von seinen Erfahrungen in den vergangenen Jahren. „Beim Nachwuchstrainerseminar im Januar 2015 haben wir die Trainer in die Gruppen eingeteilt und nach den Grundlagen der Ausbildung gefragt. In allen Gruppen wurde der Ärmel-Revers-Griff als elementarer Griff definiert“, blickte Tsafack zurück. Mit den neuen Sonderregelungen der Jugend wird genau diesem Wunsch Rechnung getragen. In diesen heißt es: „Eine Technik wird bis einschließlich der Altersklasse U15 bewertet, wenn Tori für die Wurfausführung beidhändig eine Fassart an der Vorderseite von Uke’s Judogi gewählt hat.“ Mit der Ausrichtung erhoffen sich die Trainer im Altersklassenbereich U10, U12 und U15 differenzierte Techniken und eine bessere Chancengleichheit. Für die Ausführung des Ippon-Seoi-Nage und Ko-Uchi-Maki-Komi wurden folgende Punkte festgelegt: „Techniken wie Ippon-Seoi-Nage und Ko-Uchi-Maki-Komi werden dann bewertet, wenn Tori zuvor einen beidhändigen Griff hatte und mit einer Hand nur löst, um unmittelbar anzugreifen.“ Monate lang wurden die Regeln in den verschiedensten Gremien und Bereichen des DJB diskutiert und weiterentwickelt. Am Ende verabschiedete die Jugendvollversammlung die Änderungen mit einer deutlichen Mehrheit von 32 Ja-Stimmen zu zwölf Enthaltungen.
Ebenfalls mit einer großen Mehrheit wurde die Bundesjugendleitung im Amt bestätigt. Jane Hartmann und Norbert Specker setzen ihre Arbeit als Bundesjugendleiterin beziehungsweise Bundesjugendleiter weiter fort. An ihrer Seite stehen, wie in der vergangenen Legislaturperiode, Kati Hagenah, Ines Ernst-Schiller, Hartmut Paulat und Michael Kurt. Sie werden weiter ihre bisherigen Aufgabenbereiche übernehmen und die Jugend in den kommenden vier Jahren vertreten. Neu gewählt worden ist Fabian May. Der 21-Jährige übernimmt das Amt von Moritz Belmann, der nicht zur Wahl angetreten ist. Neben den Aufgaben im Bereich der Pressearbeit, legt May den Fokus auf die direkte Hilfe vor Ort. „Ich möchten den Vereinen beim Ausrichten von Turnieren behilflich sein“, erklärte der Lehramtsstudent, der den DJB auch schon international bei einem Listenführerlehrgang der IJF vertreten hat, bei seiner Vorstellung. Peter Frese, Präsident des Deutschen Judobundes, leitete die Wahlen zusammen mit Dr. Matthias Scheller, Gruppenkoordinator Nord, und beglückwünschte das neugewählte Septett.
Neben den Sonderregelungen der Jugend und den Wahlen zur Bundesjugendleitung standen vor allem die Mannschaftswettbewerbe im Fokus der Jugendvollversammlung. Nach eingehender Diskussion entschieden sich die Vertreterinnen und Vertreter der Landesverbände für die Abschaffung der Vereinsmeisterschaften der U15 auf Gruppenebene. Neu eingeführt wurde hingegen der Jugendpokal der Altersklasse U18, der nun das Angebot der Mannschaftswettbewerbe in diesem Bereich ergänzt. Die Deutsche Vereinsmannschaftsmeisterschaft der U18 bleibt von diesem Beschluss unberührt und kann weiterhin turnusmäßig durchgeführt werden. Die Änderungen der Wettkampfformate müssen noch von der Mitgliederversammlung des DJB abgesegnet werden.
Mit den Beschlüssen in Hannover leiteten die Delegierten der Landesverbände ein neues Zeitalter des Judos im Jugendbereich ein. Neue Sonderregelungen der Jugend, neue und bekannte Gesichter in der Bundesjugendleitung und neue Mannschaftsformate haben diesen Tag geprägt.