Trainer des Jahres ausgezeichnet

Erik Gruhn
Oliver Kauer-Berk (JM), Toni Grohn, Klaus Büchter, Patrick Kuptz, Peter Franz und Thomas Schynol

Patrick Kuptz, Christian Zeilermeier und Irina Arends sind Trainer des Jahres 2021

26.06.2022 von [Birgit Arendt]

Seit dem Jahr 2006 schreiben der DJB und das Judo Magazin gemeinsam die Wahl „Trainer
des Jahres“ aus. Die Übergabe der Auszeichnungen erfolgt traditionell bei den Deutschen
Meisterschaften im darauffolgenden Jahr. Neben einer Fachjury entscheiden zur Hälfte die
deutschen Judokas in einer Onlineabstimmung über die Trainer des Jahres.


Für 2021 fiel die Wahl in der Kategorie „Spitzensport“ auf:
Patrick Kuptz vom Judo-Team Hannover.

Patrick Kuptz ist niedersächsischer Landestrainer und Schnittstellentrainer am Olympiastützpunkt in Hannover. Dort betreut er die international sehr erfolgreiche Juniorin des vergangenen Jahres, Anna Monta Olek. Sie wurde 2021 sowohl Weltmeisterin als auch Europameisterin bei den Junioren. Zudem trainieren bei Patrick Kuptz mit Laila Göbel und Friederike Stolze zwei weitere Starterinnen der U21-Weltmeisterschaften. Kuptz arbeitet seit über zehn Jahren in Hannover. Wichtig ist ihm die ganzheitliche Betreuung. Er wird für seine akribische und eifrige Arbeit gelobt. Dadurch können die von ihm betreuten Judoka ihr volles Potenzial ausschöpfen.
Er freut sich sehr über diese Auszeichnung. „Ich hatte Glück, weil ich so gute Athleten habe. Als Trainer ist man nur so gut, wie die Athleten, die den Willen haben, etwas zu leisten. Nur dann kann man auch als Trainer erfolgreich sein“, sagt er dankbar für seine Athleten und die nun damit verbundene Auszeichnung. Als Vereinsvertreter begleitete ihn Toni Grohn, der als Trainer arbeitet und auch in der Bundesliga noch aktiv kämpft.
 

Trainer des Jahres 2021 in der Kategorie „Besonderes Engagement“ ist:
Christian Zeilermeier von den Sportfreunden Harteck München.

Christian Zeilermeier ist ein besonderes Beispiel für persönliches und gesellschaftliches
Engagement. Im vergangenen Jahr unterstützte er mit großem persönlichem Einsatz die
Flucht der afghanischen Judotrainerin „Lina“ aus Kabul nach Deutschland. Bei den
Sportfreunden Harteck engagiert er sich als Trainer für die Jugend, die Erwachsenen und im Para-Judo.

Zeilermeier war 1995 Weltmeister der sehgeschädigten Judoka und startete dreimal bei den Paralympics. Im Alter von vier Jahren erblindete er fast vollständig, dennoch fungierte er an all seinen beruflichen Standorten als Vereinstrainer. 2015 legte er die Prüfung zum 5. Dan ab.
Zeilermeier engagiert sich auch im Lehrwesen und für krebskranke Kinder. Darüber hinaus verleiht der DJB Christian Zeilermeier aufgrund seines humanitären Engagements die Ehrennadel in Bronze. Als Vereinsvertreter nahm Peter Franz die Ehrung entgegen, da Christian Zeilermeier aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. „Christian ist seit 20 Jahren in unserem Verein und engagiert sich auch für die ID- und Para-Judoka von den 3-70-Jährigen“, sagt Peter Franz. „Wir fühlen uns total geehrt über diese Auszeichnung. Es ist bereits das dritte Mal, dass wir als Verein diese Ehrung erhalten“, sagt der Vereinsvertreter, der extra vorzeitig von den Special Olympics aus Berlin abgereist ist, um diesen Preis entgegen zu nehmen.


Trainerin des Jahres 2021 in der Sonder-Kategorie „Besonderes Engagement in der
Pandemie“ ist Irina Arends von Stella Bevergern.

Wenn sich jemand mit Online-Training auskennt, dann sie. Direkt nach dem Lockdown im
März 2020 organisierte Irina Arends das Onlinetraining und gab die dafür benötigten Matten
an die teilnehmenden Judoka ihres Vereins. Danach bot sie täglich Gürtelprüfungs- und
Athletiktraining online an. Im April 2020 führte sie die erste Onlineprüfung im Nordrhein-
Westfälischen Judoverband durch. Viele Vereine haben sich danach an diesen Konzepten orientiert. Während des zweiten Lockdowns bot sie auch Online-Taiso an. Das war noch nicht alles: Sie leitete online auch Trainerassistenten-Lehrgänge und Workshops an Wochenenden. „In Präsenz“ veranstaltete sie in den Sommerferien eine Spendenaktion der Judoabteilung zugunsten eines Kinderhospizes. Irina Arends kann die Auszeichnung nicht selbst entgegennehmen, da sie kurz vor der Niederkunft steht. An ihrer Stelle nahm Klaus Büchter die Auszeichnung entgegen. „Irina ist unsere Frontfrau und sie hat gemeinsam mit Darleen Schley unser ganzes Team mitgenommen. Alle Trainer haben mehrfach in der Woche online-Training angeboten“, sagt Abteilungsleiter Klaus Büchter anerkennend über seine Mitstreiter im Team. Die Kinder nutzten Zuhause vom Dachboden bis zum Keller das Online-Angebot. „Die Eltern haben sehr engagiert mitgemacht und waren uns sehr dankbar, dass wir ihren Kindern Struktur in den Alltag der Pandemie gebracht haben.“  Letztendlich hat sich das nun nach der Pandemie auch ausgezahlt. Das Engagement der Trainer sprach sich herum und die Mitgliederzahlen sind deutlich gestiegen. Nach dem Lookdown boomte es und der Verein hat mehr als 20 Prozent Mitglieder dazugewonnen. „Ich bin sehr stolz auf unsere Abteilung und unser Team, wie wir die Pandemie gemeistert haben“, sagt Klaus Büchter rückblickend.