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02.09.2024

Auf nach Paris: Lennart Sass

Vom 28. August bis 8. September finden die Paralympischen Spiele in Paris statt. Es werden sechs Judoka dabei sein. Wir stellen sie hier vor. Heute: Lennart Sass (-73 kg).

Birgit Arendt

Steckbrief:

  • Name: Lennart Sass 
  • Geboren am: 17.01.2000 
  • Größe: 1,81 m 
  • Beruf: Student der Rechtswissenschaften in Heidelberg 
  • Graduierung: 1. Dan 
  • Aktiv seit: 2005 
  • Trainer: Carmen Bruckmann, Matthias Krieger 
  • 1. Verein: Rendsburger TSV 
  • Aktueller Verein: Erster Mannheimer Judo Club

Über Lennart Sass:

Als Zweiter der Weltrangliste fährt Lennart Sass mit großen Ambitionen nach Paris. In den letzten beiden Jahren hat er immer wieder Finalleistungen bei mehreren Grand Prixs und anderen Meisterschaften erbracht. In den vergangenen Monaten gewann er Gold in Heidelberg und Silber in Georgien. 

Als energiegeladener Fünfjähriger war er auf der Suche nach einem Kampfsport.

„Ich begann 2005 beim Rendsburger TSV mit Judo. In der Jugend wurde ich doppelter Landesmeister und wurde in Schleswig-Holstein als Kader gefördert.“ Zwischenzeitlich spielte er verstärkt Handball in Schleswig-Holstein. „Als ich 2016 plötzlich erblindete, kämpfte ich mich zurück auf die Judomatte.“ Seit 2021 steht er mit der Para-Judo Nationalmannschaft und der Bundestrainerin im Austausch, kämpfte Anfang 2022 seine erste IDEM und gewann Bronze. „Danach wechselte ich nach Heidelberg. Hier ist quasi der deutsche Stützpunkt für Para-Judo und ich zog zur optimalen Vorbereitung der Paralympics auch nach Heidelberg.“

Judo hat eine große Bedeutung in seinem Leben gewonnen. „Immer zu kämpfen, ein Lebensweg und Leidenschaft, eine Vielfalt an Herausforderung, Erfolg und Niederlage“, beschreibt er seine Sicht auf die Sportart. Sein erster Kontakt mit dem Para-Judo-Wettkampfstil im Jahr 2022 zeigte ihm, wie eine kleine Regeländerung - also gegriffen zu starten - sein natürliches sehendes Judo zurückgebracht hatte. 

Als größten und emotionalsten Erfolg für ihn nennt er WM-Silber 2022 in Baku. „Ich bin senkrecht gestartet und es war unglaublich.“ Ohnehin beeindruckt ihn das professionelle und internationale Judo-Parkett.

Lennart Sass legte 2019 das Abitur ab und studierte vier Semester Jura in Kiel. Nach seinem Umzug nach Heidelberg studiert er nun dort weiter an der Universität Heidelberg. Er möchte sich mit diesem Studium seinen Traum erfüllen, später als Rechtsanwalt zu arbeiten. 

Unmittelbar nach den Paralympics will er erst einmal Lebenszeit mit seiner Familie und seinem sozialen Umfeld verbringen, sich neu sammeln, erholen und alle Projekte nachholen, die in der Vorbereitung der Paralympics untergeordnet werden mussten. Mehr frönen möchte er auch seinen Hobbys, wie Kochen, Essen genießen und Schachspielen.

Lennart Sass ist diszipliniert und willensstark, hat Kampfgeist und ist mental fokussiert. So will er auch die Paralympics in Paris angehen. „Ich möchte in Bestform meine erste Teilnahme an den Spielen genießen. Angesichts aller Qualifikationskämpfe ist eine Platzierung realistisch. Mit meinem Kämpferherz gebe ich natürlich alles für die Goldmedaille.“

Lennart Sass ist auf Instagram erreichbar unter: lennartsass

Fragen an Lennart Sass:

Was treibt Dich an? 

Mein Kämpferherz.

Wie schaffst Du es, Deinen inneren Schweinehund zu überlisten? 

Herausfordern und langfristig denken.

Was gefällt Dir an Dir besonders? 

Mein Hunger.

Auf welche eigene Leistung bist Du besonders stolz? 

Mich nach meiner Erblindung 2016 zurück auf die Matte und ins Leben gekämpft zu haben. 

Gibt es ein Ritual/Glücksbringer beim Wettkampf? 

Vertrauen und Selbstbewusstsein. 

Wie kannst Du am besten entspannen? 

In der Sauna.

Was ist Deine Lieblingsspeise, die Du Dir wünschst, wenn Du nach Hause zu den Eltern kommst? 

Fisch und Kartoffeln mit Salat aus dem Garten. 

Worüber kannst Du am meisten lachen? 

Selbstironie und schräge Erinnerungen.

Als Kind/Jugendlicher wollte ich sein wie….? 
Die Schwarzgurte auf der Matte. 

Was ist für Dich eine Versuchung? 

Das Buffet vor der offiziellen Waage. 

Schenke uns (D)eine Lebensweisheit: 

You dont need to see the stars to reach them. Trust the progress.

(Man muss die Sterne nicht sehen, um sie zu erreichen. Vertraue der Entwicklung.)

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