Zum Inhalt springen
23.06.2025

Deutsche Kata-Meisterschaften

Mit Technik, Präzision und Ausdruck präsentierten sich in Freital Kata-Athleten aus ganz Deutschland.

Sebastian Frey/BA

Die Deutschen Kata-Meister der U18 - Foto: Jan Vahrenhold

Die Stadt Freital war am vergangenen Wochenende Schauplatz eines besonderen Highlights im nationalen Judokalender: Die Deutschen Kata-Meisterschaften 2025 lockten Athletinnen und Athleten aus dem gesamten Bundesgebiet nach Sachsen. In der Halle des Sportparks Freital-Hainsberg wurden am Samstag und Sonntag die Deutschen Meister in den verschiedenen Kata ermittelt. 

Der Deutsche Judobund vertreten durch die Vize-Präsidentin Jenny Frey sowie der gastgebende Judo-Verband Sachsen in Person von Präsident Frank Nitzel lobten die hervorragende Organisation des Ausrichters, dem PSV Freital, der mit einem engagierten Helferteam und viel Herzblut eine würdige Meisterschaft auf die Beine stellte. Die Stimmung in der Halle war von gegenseitiger Anerkennung, Konzentration und sportlicher Fairness geprägt.

Aber was braucht es, um bei den Deutschen Kata-Meisterschaften teilzunehmen oder gar Deutscher Kata-Meister zu werden? Diese Fragen stellten sich auch einige Newcomer-Paare und die Antwort war bei allen gleich: Mut. Mut sich dem Wettbewerb, den anderen Paaren und vor allem sich selbst zu stellen. Denn bei Kata-Wettbewerben geht es um Technik, Präzision und Ausdruck. Und der Vorteil ist, man kämpf nicht allein, sondern mit seinem Partner, um die bestmögliche Technik performen zu können, wobei dies nicht mit einer Show zu verwechseln ist, denn über allem steht die Funktionalität der Technik sowie das Wirken von Angriff und Verteidigung.

Neben den sechs Wettbewerben der Senioren in der Nage no kata, Katame no kata, Ju no kata, Kime no kata, Kodokan Goshin jutsu sowie der Koshiki no kata wurde auch die Deutsche Kata-Meisterschaft U18 in der  Nage no kata ausgetragen, bei der der Judo-Nachwuchs eindrucksvoll zeigte, wie viel technisches Können und Verständnis bereits in jungen Jahren möglich ist.

Für einige Paare waren die Deutschen Meisterschaften nicht nur ein nationales Kräftemessen, sondern auch ein wichtiger Schritt hin zur European Kata Tour und den Kata-Weltmeisterschaften in diesem Jahr in Paris.

    Dass erfahrenen Kata-Athleten Aussetzer und Patzer passieren können, zeigte eindrucksvoll die Nage no kata. Dies bot wiederum den Newcomern und Nachwuchs-Teams die Möglichkeit, sich durch ihre Leistungen für das Finale der besten sechs Teams zu qualifizieren. Aber auch in den anderen Kata wurden beeindruckende Leistungen erbracht. Erfreulich ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Judoverband Sachsen-Anhalt über seine erste nationale Kata-Medaille freuen konnte, denn in der Koshiki no kata errang das Team Hannig/Schiek mit einer sehr sehenswerten Kata Silber.

    Ein besonderer Höhepunkt war in diesem Jahr erneut die Inklusive Deutsche Kata-Meisterschaft für Menschen mit Beeinträchtigungen. In verschiedenen Leistungsklassen demonstrierten die Judoka mit körperlichen, geistigen oder mehrfachen Beeinträchtigungen eindrucksvoll, dass Judo ein Sport für alle ist. Inklusion und Adapted Judo wurde in Freital nicht nur gelebt, sondern gefeiert: Mit viel Applaus und Respekt würdigte das Publikum die herausragenden Leistungen, die sich in Präzision, Rhythmusgefühl und partnerschaftlicher Harmonie ausdrückten.

    Die Inklusive Kata-Meisterschaft zeigte einmal mehr, wie kraftvoll die verbindende Wirkung des Judo sein kann – unabhängig von individuellen Voraussetzungen. 

    „Die Kata-Meisterschaften waren nicht nur ein sportlicher Höhepunkt, sondern auch ein starkes Zeichen für Gemeinschaft, Respekt und Vielfalt in unserer Judo-Community - Werte, die den Kern des Judo bilden. Hier starten Menschen mit Beeinträchtigungen und ohne Beeinträchtigungen am gleichen Tag, am gleichen Ort und unterstützen sich gegenseitig und würdigen die dargebotenen Leistungen jedes einzelnen Paares wertschätzend, wohl wissend, wie viel Trainingsfleiß in jeder einzelnen Kata steckt“,  betont DJB Kata-Referent Sebastian Frey.

    In der Länderwertung siegte der Landesverband Nordrhein-Westfalen vor Sachsen und Hessen.

    Die vollständigen Ergebnisse aller Wettbewerbe sind hier abrufbar.

    Title

    Title