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28.10.2024

DJB nimmt Abschied von Trainer-Ikone Norbert Littkopf

Am Freitag in den Morgenstunden ist nach langer schwerer Krankheit der frühere Frauen-Bundestrainer Norbert Littkopf verstorben.

Birgit Arendt

Foto: Birgit Arendt

Ende Juli feierte er noch mit seiner Familie und seinen erfolgreichsten Sportlerinnen den 80. Geburtstag. Schon da war er schwer gezeichnet von seiner Krankheit. 

Norbert Littkopf, der eigentlich von allen immer nur „Nobsch“ genannt wurde, hat 1961 mit Judo begonnen. "Ich hab leider viel zu spät angefangen, um international noch ein Wörtchen mitreden zu können" sagte er einst bescheiden, denn er war national durchaus erfolgreich.

Aber Judo hat ihn so fasziniert, dass er dafür sogar die Hochschule gewechselt hatte und von der Fachrichtung Sport/Geografie in Greifswald nach Leipzig ging, um dort 1969 das Sport-Diplom als Trainer abzulegen.

Drei Jahre Trainertätigkeit im Nachwuchsbereich folgten und dann übernahm er die Verantwortung für die Spitzen-Männer in Leipzig.

Von 1990 bis 2008 war er Bundestrainer der Frauen. Der WM-Titel von Johanna Hagn war sicher ebenso ein Höhepunkt in seiner Trainerlaufbahn wie der Olympiasieg von Yvonne Bönisch 2004 in Athen. Aber auch vier Vize-WM-Titel (Bönisch 2x, Anja von Rekowski und Raffaella Imbriani) und viele weitere Olympia-, WM- und EM-Medaillen sind eine stattliche Anzahl an Spitzenerfolgen. Er hat unglaubliche 82 internationale Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen auf seinem Trainer-Konto, davon 19 Mal Gold, 15 Mal Silber und 48 Bronzemedaillen. Er erhielt zweimal die Auszeichnung als Europas Trainer des Jahres. 

Für seine Mädels war er wie eine Vaterfigur. Seine Fairness und Harmonie, die er immer wieder in die Mannschaft brachte und den Teamgeist, den er unterstützte, gaben den Athletinnen Motivation und Vertrauen. 

Sein besonderes Hobby war die Musik. Er spielte zehn Instrumente und brachte mit der Musik immer wieder viel Stimmung in die Trainingscamps und in andere Veranstaltungen. 

Seine Sportlerinnen, allen voran Annett Böhm, Sandra Köppen-Zuckschwerdt und Katja Gerber, hielten ihm bis zu seinem Abschied am vergangenen Freitag die Treue und besuchten ihn regelmäßig. „Er ist auf jeden Fall ein außergewöhnlicher Mensch gewesen“, sagt Annett Böhm über ihren einstigen Trainer.

Judo-Deutschland verneigt sich zutiefst vor Norbert Littkopf. Unser aufrichtiges Beileid gilt seiner Frau Marlies und seiner Familie. 

 

Freunde, Wegbegleiter und Judofans haben die Möglichkeit, in einem "Online-Kondolenzbuch" eine Nachricht für die Familie von Norbert Littkopf zu hinterlassen: https://trauer-gedenkseite.de/norbert-littkopf-engl-dt/.

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