Erster Bundesstützpunkt Para Judo
Ein großer Meilenstein für den Para-Judo-Sport: Der erste Bundesstützpunkt Para Judo wurde am vergangenen Sonntag feierlich in Heidelberg eingeweiht.

Für Bundestrainerin Carmen Bruckmann geht nun ein Traum im Erfüllung: „Das ist ein Highlight für meine Athleten und ein Zeichen der Anerkennung“, erklärte sie sichtlich bewegt.
Para-Judoka aus Deutschland zählen international zu den Erfolgreichsten und haben bei Welt- und Europameisterschaften sowie Paralympischen Spielen zahlreiche Medaillen gesammelt. Besonders die Rhein-Neckar-Region hat sich dank Carmen Bruckmann, Co-Trainer Matthias Krieger und dem früheren Co-Bundestrainer Stefan Saueressig als Hochburg etabliert. Seit ihrem Amtsantritt vor 25 Jahren konnten ihre Athleten bei den Paralympics insgesamt 17 Medaillen erkämpfen.
Der jüngste Medaillengewinner ist Lennart Sass. Bei den Paralympics in Paris gewann er die Bronzemedaille. Weitere Paralympics-Medaillengewinner waren u.a. Sebastian Junk (Bronze 2004 in Athen), Matthias Krieger (Bronze 2012 in London), Nikolai Kornhaß (Bronze 2016 in Rio).
Am Sonntag bedankte sich Lennart Sass im Namen der Kollegen, die „heilige Halle in Betrieb nehmen zu dürfen". Sass: „Wir haben hier jetzt die allerbesten Bedingungen."
Der frisch eingeweihte Stützpunkt bietet optimale Bedingungen: Eine feste Trainingshalle mit neuen Matten, die dauerhaft liegen bleiben können, sowie Zugang zu allen Service-Angeboten des Olympiastützpunktes wie Krafttraining, Leistungsdiagnostik und Ernährungsberatung. „Vorher mussten die Judoka oft ausweichen, jetzt haben sie hier Priorität“, betonte Daniel Strigel, Leiter des Olympiastützpunktes.
Die Finanzierung der Halle, die zuvor durch das Land und den Olympiastützpunkt getragen wurde, übernimmt nun der Bund. Auch der Deutsche Behindertensportverband (DBS) zeigte sich erfreut über den Fortschritt. Laut DBS-Sportdirektor Marc Möllmann sei die Arbeit der vergangenen Jahre besonders erfolgreich gewesen und der neue Bundesstützpunkt ein wichtiger Schritt, um diesen Erfolg weiter auszubauen.
Neben den 14 Nationalathleten, die hier künftig trainieren, profitieren auch Vereine wie der Heidelberger JC und der JSC Heidelberg-Rhein-Neckar mit ihren Nachwuchssportlern von der Halle. „Der Bundesstützpunkt passt großartig zu Heidelberg“, betonte Oberbürgermeister Eckart Würzner, der den Anlass gemeinsam mit Athleten und Trainern feierte.
Die neue Trainingsstätte markiert einen weiteren wichtigen Schritt für den Para-Judo-Sport in Deutschland – und setzt ein starkes Zeichen für Integration und sportlichen Erfolg.
Textquelle: Claus Weber (Rhein-Neckar-Zeitung) / Fotos:Ralph Fülop