Friederike Stolze verliert und scheidet aus
Die ersten beiden Kämpfe gewinnt Friederike Stolze souverän. Im dritten Kampf gegen die Ungarin Gercsak verliert sie und scheidet aus.
Birgit Arendt

Die beiden Athletinnen bekommen bereits nach 30 Sekunden eine Inaktivitätsbestrafung. Friederike Stolze startet mehrere gute Aktionen, die jedoch nicht zu einer Wertung führen. Nach eineinhalb Minuten dann Waza-ari mit anschließender Festhalte und Friederike Stolze gewinnt ihren Auftaktkampf.
Ihre nächste Gegnerin ist Angelika Szymanska aus Polen, die aktuelle Vize-Weltmeisterin. Die beiden Athletinnen haben noch nie gegeneinander gekämpft.
Friederike Stolze legt immer vor. Nach 35 Sekunden erkämpft sie eine Yuko-Wertung, die Polin zieht wenige Sekunden später nach. In der letzten Minute dann wieder eine Yuko-Wertung für unsere Athletin. Sie verteidigt diese kleine Führung sehr clever, handelt sich zwar wenige Sekunden vor Schluss noch eine Strafe ein, gewinnt aber souverän gegen die aktuelle Vize-Weltmeisterin.

Als nächstes kämpft sie gegen die Lokalmatadorin Szabina Gercsak. Jetzt heißt es, im Hexenkessel von Budapest die Nerven zu behalten. Die ungarischen Kämpfer werden in der vollen Halle immer extrem angefeuert und gefeiert. Die beiden Athletinnen hatten 2022 einen Kampf, den Gercsak gewonnen hat.

Es ist ein hart umkämpftes Achtelfinale. Die Ansätze von Friederike Stolze bekommt sie nicht durch.
Eine Minute vor Ende der Kampfzeit dann ein Yuko für die Ungarin, die Halle tobt. Trotzdem unsere Athletin alles versuchte, verteidigte die Ungarin clever ihren kleinen Vorsprung und gewinnt. Damit scheidet Friederike Stolze aus.
„Wir waren so nah dran, eine Überraschung in dieser Gewichtsklasse zu erreichen. Es war ein guter Start, Friederike war selbstbewusst, super eingestellt und hat ihre Linie durchgehalten. Und dann kommt so ein Aus. Es ist so schade, wir verschenken Punkte, wo es gar nicht nötig war“, ist Bundestrainer Claudiu Pusa traurig, dass sie den Kampf gegen Gercsak verloren hat. „Es war ihre erste WM, das erste Mal in der Gewichtsklasse, sie arbeitet fleißig – da ist mehr Potential drin und ich sehe viel Entwicklungspotential für die Zukunft.“
Friederike Stolze hatte sich an ihrem WM-Tag sehr gut gefühlt und richtig Vorfreude, zu kämpfen. „Ich habe so ein tolles Team im Hintergrund und hatte richtig Bock, mein Herz auf die Matte zu legen. Und das habe ich sicher fast bis zum Schluss auch geschafft.“ Besonders traurig ist sie darüber, dass ihr die Ungarin von ihrer Art zu kämpfen eigentlich liegt. Sogar in Kienbaum in der Unmittelbaren Wettkampfvorbereitung war sie dabei.
Eine besondere Herzensangelegenheit war es für sie, dass ihre Familie sie begleitet hat. „Meine Eltern, mein Freund, Geschwister und sogar meine Großeltern waren mit hier“, erzählt sie glücklich über den familiären Rückhalt.