Jolina Reinhold gewinnt in Teplice
Beim European Cup der U18 in Tschechien gewinnen die deutschen Teilnehmer acht Medaillen.
Birgit Arendt

Bereits der erste Tag war sehr erfolgreich. Hanna Glauner (JC Wermelskirchen - NW) und Maximilian Koh Gruber (JC 71 Düsseldorf - NW) gewinnen Silber, Judlius Glaser (JC Wermelskirchen - NW) und Julius Gruber (JC 71 Düsseldorf - NW) gewinnen Bronze.

Bundestrainer Christopher Schwarzer freut sich über die sehr souveränen und konstanten Leistungen seiner Schützlinge.
Bei Hanna Glauner hebt er hervor, dass sie ein sehr souveränes, schon sehr erwachsenes Judo kämpft. „Sie hatte viele verschiedene Ansätze, einen guten Griffkampf und einen sehr guten Übergang vom Stand in den Boden“, beschreibt er den Kampftag von ihr. Nach Gold in Bad Blankenburg steht sie nun in Teplice wieder im Finale. Nach fünf Siegen, unter anderem gegen die Weltranglisten-Dritte Mira Vas aus Ungarn, muss sie sich dann im Finale der Französin Helea Bailleul geschlagen geben.
Christopher Schwarzer bescheinigt Maximilian Koh Gruber bis ins Finale der 60-Kilo-Klasse taktisch sehr gute Leistungen. Fünf Kämpfe hat er mit Ippon gewonnen, wobei er den Einzug ins Poolfinale innerhalb von 31 Sekunden gewonnen hat. „Er hat tolle Würfe gezeigt“, bestätigt der Bundestrainer. Nur im Finale verliert er gegen den Ukrainer Khazar Heydarov mit Yuko.
In der gleichen Gewichtsklasse wird Julius Glaser Dritter. Auch er steht nach vier Siegen im Halbfinale, verliert aber dort bereits gegen den Ukrainer und kämpft somit um Bronze. Diesen Kampf gewinnt er und wird Dritter. „Er hat tolle Leistungen erbracht und verschiedene Sachen im Stand und Übergang Stand-Boden gezeigt. Nach dem 5. Platz in Porec und Platz 7 in Bremen bestätigte er seine konstanten Leistungen nun mit der Medaille.“
Auch Julius Gruber zieht mit vier Siegen ins Halbfinale ein. Das verliert er jedoch und zeigt im Kampf um Platz 3 eine souveräne Leistung und gewinnt nach weniger als drei Minuten mit Ippon. „Er hat seine klare Linie behalten und wirklich mit tollem Judo überzeugt.“
Es war ein sehr guter erster Tag für das deutsche Team. „Es gab leider keine Nationalhymne, aber mit vier Medaillen am ersten Tag sind wir sehr zufrieden“, so das Fazit des Bundestrainers.

Am zweiten Tag erfüllte sich der Wunsch nach der Nationalhymne und es gibt wieder vier Medaillen. Die Weltranglisten-Zweite Jolina Reinhold (TSV Abensberg - BY) gewinnt Gold, Maya Toszegi (TSV Großhadern – BY) , Sophia Grace Storm (TSV Abensberg – BY) und Elina Dilger (Budokan Lübeck – SH) gewinnen Silber.
Jolina Reinhold steht nach fünf Siegen im Finale ihrer Trainingskameradin Maya Toszegi gegenüber, die ebenfalls fünf souveräne Siege vorzuweisen hat. Sie haben sich beide sehr souverän bis ins Finale gekämpft und wurden damit ihrer Favoritenrolle als Weltranglisten-Zweite bzw. -Dritte gerecht. Im Finale schenken sich beide nichts. In einem recht offenen Schlagabtausch ist zunächst Maya Toszegi leicht vorn, aber am Ende siegt nach fünfeinhalb Minuten Jolina Reinhold mit einem sehenswerten Ippon. Damit gibt es Gold und Silber in der Klasse bis 57 kg für das deutsche Team. Katharina Kaiser (JC 71 Düsseldorf - NW) ergänzt noch mit einem 7. Platz. Auch sie macht auf Bundestrainer Christopher Schwarzer einen souveränen Eindruck, verliert jedoch im Viertelfinale die Führung im Kampf und verliert damit. In der Trostrunde siegt sie noch einmal, muss aber innerhalb kürzester Zeit für den Kampf um Bronze wieder auf die Matte und verliert diesen Kampf. „Sie hat sich in meinen Augen sehr gut präsentiert“, so Christopher Schwarzer.
In der Klasse bis 63 kg steht Sophia Grace Storm im Finale. Nach ebenfalls fünf Siegen musste sie sich jedoch der Weltranglistenersten Ilariia Tsurkan aus der Ukraine beugen und gewinnt Silber. „Sie hat nach Platz 5 in Bad Blankenburg ihre Leistungen bestätigt und steht nun sogar im Finale. Sie hat ein geiles Turnier gekämpft, bis ins Finale souverän und sehr stark. Dann war sie jedoch chancenlos gegen eine Kämpferin, die bereits bei den Junioren und sogar Erwachsenen Medaillen gewonnen hat.“
Auch Elina Dilger steht im Schwergewicht im Finale. Nach vier Siegen verliert sie im Finale nach reichlich sechs Minuten Kampfzeit gegen Antea Adjukovic aus Kroatien und gewinnt damit Silber. „Bei ihr sieht man wochenweise die Leistungssprünge“, so Christopher Schwarzer. Sie hat ein tolles Turnier gekämpft, sehr souverän, hat gute Würfe gezeigt, guten Übergang Stand-Boden und hat gute Leute geschlagen. „Im Finale machte sie zwei Minuten den Kampf. In ihrem ersten Finale im internationalen Bereich fehlte dann jedoch noch etwas Routine und vielleicht auch die Kondition. Ich bin jedoch sehr zufrieden mit ihrem Wettkampf und sie kann sehr stolz auf sich sein.“
In der Klasse bis 73 kg erkämpft Roman Distel (JC 66 Bottrop - NW) den 7. Platz. Er hat sich gut präsentiert, hat aber den Sprung in die Medaillenränge nicht geschafft.
Bundestrainer Schwarzer ist begeistert von dem Turnier. „Acht Medaillen – einmal Gold, fünf Silber und zwei Bronze, dazu zwei siebte Platze – sind ein Hammerergebnis für uns und ich habe es ehrlich gesagt im Vorfeld nicht so erwartet. Es ist ein wahnsinniger Einstand in die EC-Serie und macht viel Lust auf mehr.“
Ergebnisse unter judotv.com