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07.10.2025

Mathilda Niemeyer wird Vize-Weltmeisterin

Mathilda Niemeyer gewinnt WM-Silber, Paul Friedrichs und Mortaza Suha gewinnen Bronze.

Birgit Arendt

Mathilda Niemeyer (1. JJJC Hattingen – NW) besiegt in der Klasse bis 78 kg die Japanerin Kokoro Otawa in den letzten Sekunden ihres Kampfes mit Ippon und geht damit eine Runde weiter. Auch Zuzanna Banaszewska aus Polen besiegt sie mit Yuko und Ippon. Damit steht sie im Viertelfinale gegen Johanna Elisabeth Klinger aus Bosnien und Herzegowina. Bereits nach 24 Sekunden führt sie mit Yuko, den sie clever über die Kampfzeit verteidigt. Damit steht sie im Halbfinale der WM U21.
Gegen die Serbin Jovana Stjepanovic führt unsere Athletin schnell mit Yuko. Nach drei Minuten gelingt ihr eine Haltetechnik, für die sie Waza-ari erhlt. Diesen Vorsprung bringt sie clever über die Zeit und steht damit im WM-Finale gegen die Niederländerin Maria Hanstede. In einem ausgeglichenen Kampf punktet die Niederländerin eine Minute vor Schluss mit Yuko, den Mathilda Niemeyer nicht mehr aufholen kann. Sie wird damit Vize-Weltmeisterin der Junioren.

  • Auftaktkampf gegen Kokoro Otawa - JAP - Foto: Gabriela Sabau
  • Auftaktkampf gegen Kokoro Otawa - JAP - Foto: Gabriela Sabau
  • Foto: Team
  • Siegerehrung -78 kg - Foto: Tamara Kulumbegashvili
    Frauen-Bundestrainer Udo Quellmalz mit Vize-Weltmeisterin Mathilda Niemeyer

    Paul Friedrichs (UJKC Potsdam) startet in der 90-Kilo-Klasse gegen Saud Alhajri aus Saudi-Arabien. Sehr souverän siegt unser Athlet bereits nach reichlich einer Minute durch drei Strafen für seinen Gegner und kämpft dann gegen Luka Karelishvili aus Georgien. Nach fast zwei Minuten gewinnt er mit Ippon und steht im Viertelfinale. Gegen den Uzbeken Alisher Samanov führt er zunächst mit Yuko, der punktet jedoch nach zweieinhalb Minuten mit Waza-ari. 50 Sekunden vor Ende des Kampfes überrascht der Usbeke unseren Athleten und er vierliert mit Ippon. 
    Nun geht es in der Trostrunde weiter gegen den Polen Oleksii Boldyriev. Es ist ein ausgeglichener Kampf, 13 Sekunden vor Schluss gelingt dem Potsdamer der entscheidende Ippon und er steht damit im Kampf um Bronze gegen Luka Javakhishvili aus Georgien. Der hatte jedoch ein direktes Hansoku-make im vorherigen Kampf und war damit aus dem Wettkampf ausgeschieden. Damit gewinnt Paul Friedrichs die Bronzemedaille.

    Er ist nach Peru geflogen mit der Intention, eine Medaille gewinnen zu wollen, möglichst sogar Gold. Nach seinem verlorenen Viertelfinale war klar, dass er alles daran setzen wird, dass er nun wenigstens die Bronzemedaille bekommt. Für ihn fühlt sich das noch nicht realistisch an, ohne den Bronzekampf bereits die Medaille sicher zu haben. "Ich hätte gern gekämpft, aber ich nehme die Medaille jetzt auch gerne mit Kusshand an", sagt er vor der Siegerehrung. "Ich bin sehr glücklich über meine Leistung und bin froh, dass es endlich mal mit einer Medaille geklappt hat, nachdem das in diesem Jahr nicht immer richtig lief."

    Männer Bundestrainer Melek Melke freut sich sehr über die Entwicklung von Paul Friedrichs. „Heute hat Paul gezeigt, was in ihm steckt. Er ist sehr flexibel und hat einen unberechenbaren Stil. Seine Leistung heute war so beeindruckend“, schwärmt er von seinem Wettkampftag. „Paul hatte ein ultrahartes Los, es war ein sehr starkes Feld und er hat Top-Leute geschlagen.“ Gegen den Georgier Karelishvili hatte er bei der EM noch verloren, der Usbeke Samanov steht an erster Stelle der Setzliste. „Er hat sehr befreit und unbeschwert gekämpft, das hat hier auch bei der IJF einen großen Eindruck hinterlassen.“

    Melek Melke lobt die Zusammenarbeit mit den Heimtrainern. „Ich bin den Heimtrainern von Paul superdankbar, sie machen eine tolle Arbeit und wir stimmen uns gut ab. Ich fühle mich sehr supportet. Vor allem Damdin hat in den letzten Jahren eine super Arbeit mit Paul gemacht und ihn dahin gebracht, wo er gerade ist.“

    Damdin Gombodorj hat die Wettkämpfe von zu Hause aus mit viel Spannung verfolgt „Ich bin unermesslich glücklich und freue mich über seine Bronzemedaille – genauso wie alle seine Angehörigen und engen Freunde. Dies war das Ergebnis harter und sorgfältiger Arbeit von Paul, unserem Trainerteam und allen Sportlern unseres Olympiastützpunktes in Potsdam“, war seine erste Reaktion. „Beim Zuschauen von Pauls Auftritt war ich beeindruckt von seiner Ruhe und Sicherheit auf der Tatami, wie mutig und gelassen er gegen die Favoriten seiner Gewichtsklasse gekämpft hat. Die Kämpfe waren so dramatisch und spannend, der Adrenalinspiegel hat mir noch bis tief in die Nacht den Schlaf geraubt.“

    • Paul Friedrichs im Kampf gegen Luka Karelishvili - GEO - Foto: Tamara Kulumbegashvili
    • Paul Friedrichs im Viertelfinale gegen Alisher Samanov - UZB - Foto: Tamara Kulumbegashvili
    • Paul Friedrichs im Viertelfinale gegen Alisher Samanov - UZB - Foto: Tamara Kulumbegashvili
    • Foto: Team
    • Siegererhung -90 kg - Foto: Tamara Kulumbegashvili

      Auch Mortaza Suha (Judo-Team Hannover - NS) startet mit Siegen in den Wettkampf. Zunächst besiegt er Rino Vrljic aus Bosnien und Herzegowina mit einem Sumi-gaeshi und anschließendem Haltegriff. Bereits nach 36 Sekunden siegt er mit zwei Waza-ari. Den Ägypter Abdalla Abdalla besiegt er mit Yuko und steht ebenso im Viertelfinale. 
      Dort kämpft er gegen Bislan Katamardov, der unter IJF-Flagge startet. Ein Yuko nach drei Minuten, den er nicht mehr aufholen kann, bringt ihn in die Trostrunde. Gegen den Georgier Georgi Baduashvili macht er kurzen Prozess und gewinnt nach 45 Sekunden mit Ippon. Damitsteht auch er im Kampf um Bronze gegen Fazliddin Rafikov aus Usbekistan. Es war ein Kampf auf Augenhöhe. Nach fast drei Minuten dann Yuko für den Usbeken, Mortaza Suha holt auf und es geht ins Golden Score. Dort nimmt er den Usbeken nach über einer Minute in eine Haltetechnik und erarbeitet sich verdient den entscheidenden Yuko. Er gewinnt damit die Bronzemedaille.

      „Mortaza strahlt selber so eine Ruhe aus und ich habe großes Vertrauen in ihn, sodass ich auch sehr ruhig bin, wenn er kämpft. Ich weiß, was er kann.“ Ein größeres Kompliment kann man kaum vom Bundestrainer bekommen. Melek Melke lobt auch hier die Zusammenarbeit mit dem Heimtrainer Patrick Kuptz in Hannover. „Patrick macht eine ganz tolle Arbeit, wir arbeiten seit Jahren bereits zusammen und stimmen uns sehr gut ab.“ Auch Mortaza Suha hatte sehr starke Gegner in seiner Liste. Gegen den Bislan Katamardov im Viertelfinale hat er auch schon das EM-Finale verloren. „Es war auch hier ein harter Kampf mit dem besseren Ende für den Russen. Mortaza war aber insgesamt sehr souverän und der Usbeke als Weltranglisten-Erster im Kampf um Bronze war echt eine Hausnummer. Es war super, wie er im Boden nachgegangen ist und ihn besiegt hat.“

      Begeistert war Melek Melke von der Unterstützung durch das ganze Team. „Auch viele Heimtrainer waren hier und haben uns unterstützt. Toll, dass sie die Reise bis Lima auf sich genommen haben und Teil des Teams waren.“

      • Mortaza Suha gegen Abdulla Abdulla - EGY - Foto: Gabriela Sabau
      • Mortaza Suha gegen Abdulla Abdulla - EGY - Foto: Gabriela Sabau
      • Mortaza Suha gegen Abdulla Abdulla - EGY - Foto: Gabriela Sabau
      • Kleines Finale gegen den Weltranglisten-Ersten Fazliddin Rafikov aus Usbekistan - Foto: Tamara Kulumbegashvili
      • Kleines Finale gegen den Weltranglisten-Ersten Fazliddin Rafikov aus Usbekistan - Foto: Tamara Kulumbegashvili
      • Kleines Finale gegen den Weltranglisten-Ersten Fazliddin Rafikov aus Usbekistan - Foto: Tamara Kulumbegashvili
      • Kleines Finale gegen den Weltranglisten-Ersten Fazliddin Rafikov aus Usbekistan - Foto: Tamara Kulumbegashvili
      • Siegerehrung +100 kg- Foto: Tamara Kulumbegashvili
        Männer-Bundestrainer Melek Melke mit seinen beiden Medaillengewinnern

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