Nachlese zum Bundesligafinale
Eine top-organisierte Veranstaltung, tolle Stimmung, spannende Kämpfe – das alles hallt noch nach. Das Bundesliga-Finale war sehenswert und sprach emotional an. Hier noch eine kleine Nachlese.
Birgit Arendt

Bei der Eröffnung am Nachmittag dankte DJB-Präsident Thomas Schynol allen Teams. „Ihr beschenkt uns mit tollem Judo, wir fiebern mit, leiden mit Euch. Danke für den tollen Judotag hier in Wiesbaden.“ Dabei dankte er auch den Möglichmachern, Unterstützern, Sponsoren, aber auch Teammanagern, Trainern, Physios und vielen Beteiligten mehr.
Eine besondere Ehre wurde Dominic Ressel zuteil. Der Olympia-Fünfte und gleichzeitig Bronze-Gewinner im Team von Tokio feierte an diesem Tag seinen 31. Geburtstag. Er erhielt herzliche Glückwünsche von Thomas Schynol und großen Applaus vom Publikum.
„Nun folgt der letzte Schritt, sich die Krone 2024 aufzusetzen“, wünscht er den Teams viel Erfolg fürs Finale.

In der Pause vor den Finalkämpfen gab es noch einmal großen Andrang. Die Olympiakämpfer des deutschen Nationalteams gaben Autogramme. Begehrt waren auch Fotos mit den Olympioniken und so mancher junger Judoka ließ sich auch besondere Autogramme geben. T-Shirts und sogar Handyhüllen waren der Renner.
Ebenfalls in den Pausen nutzten Annett Böhm und Sören Starke die Gelegenheit, Sportler, Teams und Trainer zu interviewen. Alles wurde über den Live-Stream gesendet und man konnte hautnah die Atmosphäre aus der Halle miterleben. 15 Interviews führte Annett Böhm und deckte ein breites Spektrum ab. Zum Beispiel sprach sie mit Timo Cavelius, Luise Malzahn, aber auch Eduard Trippel, dem Vize-Olympiasieger von Tokio. Für ihn war es sein erstes Bundesliga-Finale. Bisher hatte er noch nie das Glück, bis ins Finale zu kommen. „Es ist schon ein cooles Gefühl, gleich im ersten Finale zu gewinnen. Mit der Mannschaft von Remscheid verstehe ich mich gut, die Jungs haben alle das Herz auf dem rechten Fleck.“ Er ist froh, dass er mit seinen Siegen ein Stück zum Meistertitel beisteuern konnte. „Ich hatte auch das Gefühl, dass die Halle voll auf meiner Seite war, obwohl ich nicht mit einem hessischen Verein angetreten bin“, freut er sich über den Zuspruch der Zuschauer.

Auch die Newcomer-Mannschaft des Jahres 2024 stand im Interview mit Annett Böhm. Trainerin Hannah Brankers von Hertha Walheim ist noch immer begeistert von der großen Aufmerksamkeit, die ihnen zuteilwurde. „Es ist ein phänomenales Erlebnis, im 1. Bundesligajahr gleich ins Finale zu kommen. Es war eine Super-Teamleistung.“ Sie wollten ihr Bestes zeigen und haben das auch getan. Gleich im ersten Kampf des Halbfinals geht Paulien Swiers nach knapp über 20 Sekunden mit Waza-ari in Führung. Sie kann diesen Vorsprung zwar nicht halten, setzte aber gleich zu Beginn ein Achtungszeichen, dass mit der Hertha zu rechnen ist. Am Ende verlieren die Walheimer zwar mit 4:10, aber sind dennoch glücklich. „Wir sind zufrieden mit dem Ergebnis, das haben die Mädels toll gemacht“, freut sich Hanna Brankers. „Es ist hier ein super Publikum, eine super Stimmung und es hatten sich viele vom Verein hierher auf den Weg gemacht und die Mannschaft unterstützt“, freut sie sich und dankt allen Fans.

Im Frauen-Finale dreht dann der JSV Speyer das Vorjahres-Ergebnis wieder um und gewinnt gegen Backnang. Punktegarant in diesem Finale war Marlene Galandi, die eine Klasse höher sowohl Renée Lucht als auch Luise Malzahn besiegte. Aber auch weitere acht Kämpferinnen punkteten und somit stand es am Ende 10:4 für Speyer. Ein verdienter Sieg, nachdem in den vergangenen zwei Jahren im Finale immer Backnang die Nase vorn hatte.

Bei den Männern gab es eine völlig neue Konstellation. Sowohl Abensberg als auch Hamburg haben ihre Halbfinals verloren und sind damit Bronzegewinner 2024. Remscheid und Backnang setzten sich durch. Für Remscheid punkteten dann sowohl David Garcia-Torne als auch Eduard Trippel zwei Mal, wobei Eduard Trippel im letzten Teamkampf der entscheidende Matchwinner war und damit den Remscheider TV zum Deutschen Meistertitel führte.

Den kürzesten Kampf des Tages bestritt Losseni Kone im Halbfinale, er gewann innerhalb von nur zehn Sekunden.
Das neue Format im Jahr 2024 kam an. Gemeinsames Finale der Männer und Frauen, die Stimmung war grandios. Auch vieles weitere war neu und professionell. Sei es die moderne und farbenfrohe Bandenwerbung, die Art der Siegerehrung oder auch das gemeinsame Feiern am Abend im Rahmen des Olympiaempfangs.