Olympic Training Camp in Mittersill
Beim weltweit größten Trainingscamp im österreichischen Mittersill sind auch die deutschen Judoka vertreten.
Birgit Arendt
Mit fast 850 Teilnehmern aus 44 Nationen ist es das größte Trainingscamp der Welt im Judo. Es ist mittlerweile die 31. Auflage und traditionell sind die deutschen Judoka jedes Jahr zum Jahresauftakt mit dabei. Top-Kämpfer – es sind viele Olympia-Medaillengewinner dabei – und eine große Vielfalt der Gegner machen das Training in den Bergen Österreichs sehr attraktiv. Yvonne Snir-Bönisch, die Mittersill als Athletin noch kennt und nun als Headcoach von Österreich Heimvorteil hat, bringt es mit viel Stolz auf den Punkt: „Nirgendwo sonst trifft man so viele Topstars an einem Ort. Die Stimmung ist nicht nur wegen der Berge einzigartig, sondern auch, weil sich die Nervosität vor dem Saisonstart derzeit noch in Grenzen hält. Alle haben eine längere Wettkampfpause hinter sich und freuen sich auf die bevorstehenden Aufgaben. Diese Stimmung ist ansteckend… im positivsten Sinne des Wortes!“
Aus Deutschland nehmen fast 100 Athleten teil. Das Top-Team der Männer und das Perspektivteam der Frauen sind ebenso dabei, wie jede Menge Kaderathleten aus den Bundesstützpunkten. Täglich zweimal Randori fordern die Athleten gut, die zum Teil eine längere Wettkampfpause nach Olympia hatten und nun erst seit Dezember wieder in den Trainingsalltag eingestiegen sind.
„Die Athleten trainieren vor allem inhaltlich gut. Wir haben in Maintal in den ersten Tagen des Jahres viel an der Griffstrategie gearbeitet. Das muss nun angewendet werden. Auch ist dieser Zeitpunkt gut, die neuen Wettkampfregeln zu verinnerlichen. Es ist ein sehr positiver Auftakt im neuen Jahr“, sieht Männer-Bundestrainer Marko Spittka gute Ansätze für weitere Entwicklungen. „Die Männer müssen so viele wie möglich internationale Randori machen, um auch im Wettkampf gut zu bestehen.“
Marko Spittka ist es wichtig, die älteren und auch jüngeren Athleten zusammenzuführen und als Team zu formen. Für ihn gibt es in Mittersill viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit im nationalen Bereich mit den Bundestrainern im Nachwuchsbereich, aber auch mit den Stützpunkttrainern. „Die Trainingsplanung steht zunächst bis zur WM. Ich versuche, eine transparente Arbeit zu machen und habe damit schon in den ersten Wochen meiner Bundestrainertätigkeit gute Erfahrungen gemacht.“
Die Zeit in Mittersill nutzt er aber auch, um die internationalen Kontakte zu pflegen, um möglichst viele internationale Randori für die Männer zu organisieren. Mit der Budgetplanung im Blick nutzt er dafür Möglichkeiten in Deutschland ebenso wie Trainingsmöglichkeiten im Ausland.
Bis 15. Januar werden sich unsere Athleten in vielen Randori fit machen für die nächsten Aufgaben. Gleich am ersten Februar-Wochenende findet der Grand Slam in Paris statt