Polizei Mixed Team wird Vize-Europameister
Die Polizei-Judoka stehen in Sofia im Finale, verlieren jedoch und werden somit Vize-Europameister
Birgit Arendt
Eigentlich stand der Fokus der Mannschaft voll auf Titelverteidigung. So gaben es auch die Trainer aus. „Wir wollen den Titel hier verteidigen!“, sagt Trainer Holk Silbersack am Morgen vor Beginn der Kämpfe. Im ersten Kampf ist der Gegner das gastgebende Team aus Bulgarien, das sicher über sich hinauswachsen will und es dem deutschen Team nicht einfach machen wird. „Aber wir wollen sie schlagen und bis ins Finale kommen. Dort wollen wir wieder einen heißen Tanz liefern“, gibt er die Marschrichtung fürs Team vor.
Im ersten Kampf gegen Bulgarien steht es dann 2:2 und Einzel-Europameister Jonas Schreiber musste es richten. Allerdings kommt er mit Waza-ari in Rückstand. Er hat sich dann jedoch gut von seinem Trainer Holk Silbersack führen lassen und gewinnt das Duell noch. Damit stehen die Athleten im Halbfinale. „Er hat richtig Charakter gezeigt“, ist Johannes Daxbacher begeistert. „Es ist auch gut, wenn man hochkompetente Trainer hat und die Sportler die Anweisungen von außen gut befolgen“, gibt er ein großes Lob an die beiden Trainer weiter. „Da ist uns ein schwerer Amboss vom Herzen gefallen.“
Im Halbfinale gegen Tschechien gewinnen Vivian Herrmann, Tom Droste und Lea Schmid. Mit 3:0 zieht das deutsche Team ins Finale ein, nun voll fokussiert auf die Titelverteidigung.
Gegen Rumänien geben unsere Athleten den ersten Kampf ab. Lea Schmid gewinnt dann und Jonas Schreiber steht einem deutlich größeren und schwereren Athleten gegenüber. Trotz vieler Versuche gelingt es ihm nicht, den Rumänen zu bewegen. Letztendlich verliert er den Kampf und nun müssen die nächsten beiden Kämpfer beide gewinnen, um den Titel zu verteidigen. Kevin Abeltshauser kämpft wie ein Löwe, muss aber im Golden Score nach insgesamt fast acht Minuten Kampfzeit die dritte Strafe für Runterzeihen einstecken. Damit steht es 1:3 für Rumänien und das Team Deutschland ist Vize-Europameister. Es ist die 21. Medaille bei diesen Polizei-Europameisterschaften.
Bei 27 Teilnehmern gibt es 20 Einzelmedaillen und sechs Platzierungen, Deutschland führt die Medaillenwertung an. „Ich bin begeistert vom Engagement unserer Kämpfer. Sie haben alle versucht, ihr Bestes zu geben“, lobt Johannes Daxbacher. Es gab einige knallharte Kämpfe mit Golden Score und taktischen Umstellungen, bei denen die Kämpfe schon fast verloren schienen. „Die Sportler haben sich jedoch gut coachen lassen und aus drohenden Niederlagen noch glorreiche Siege gemacht.“ Die beiden Trainer Holk Silbersack und Luise Malzahn haben dabei ihr Bestes gegeben und einen großen Anteil an den Ergebnissen.
„Insgesamt war es eine tolle Kooperation zwischen dem DPSK und dem DJB mit Sichtungs- und Vorbereitungslehrgang, eine rundum mehr als gelungene Mission“, ist Johannes Daxbacher erfreut. Er hebt besonders die gelungene Mischung aus jungen und sowohl dienst- als auch judoerfahrenen Sportlern hervor und hofft, dass die Jungen viel von den Älteren lernen konnten und diese EM lange in Erinnerung bleiben wird.
„Für mich waren es die letzten Europameisterschaften der Polizei, ich habs nochmal genossen“, schaut er sicher auch etwas wehmütig auf die bald folgende Zeit seines Ruhestandes. „Die Rahmenbedingungen waren top und es wurde mir hier sehr leichtgemacht von allen, die bei so einer Veranstaltung gern dabei sind. Es ist toll, wenn man so anständig und vertraut miteinander umgeht“, gibt er neben der Wertung der Ergebnisse auch noch ein Statement zum guten Umgang miteinander ab.
Ergebnisse der Mixed Team-Europameisterschaften:
- Rumänien
- Deutschland
- Frankreich und Österreich
Am Abend erhielt Klaus Pfaffl noch eine besondere Auszeichnung von der Europäischen Polizei-Sport Union (USPE). Es waren an diesem Wochenende seine fünften Polizei-Europameisterschaften, die er als Kampfrichter begleitet hat. Er wurde mit der Ehrenmedaille der USPE für seine langjährige und herausragende Arbeit für den Judosport geehrt.
„Ich bin sehr stolz und total geflasht, dass ich diese Auszeichnung erhalten habe. Damit hab ich nicht gerechnet und es macht mich sehr stolz“, freut er sich riesig über diese besondere Ehre.
Der Präsident der USPE Georgios Tzatzaki zeichnet Klaus Pfaffl aus.
alle Fotos: Dirk Timpke