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13.05.2025

Polizei und Judo sind sein Leben

Nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst wird Johannes Daxbacher auch weiterhin die Werte der Polizei und Judo verbinden.

Birgit Arendt

Jahrzehntelang hat Johannes Daxbacher als Polizeibeamter gewirkt und immer die sportliche Verbindung zum Judo gelebt. „Sport und Dienst miteinander verbinden, das fand ich super“, sagt er über seine damalige Motivation, bei der Polizei Bayern seine berufliche Laufbahn zu beginnen. 

Er hat immer die polizeidienstlichen Aufgaben mit dem Kampfsport, insbesondere Judo, verbunden und gerade in dieser Konstellation viel bewirkt. 

Seine Arbeit bei der Polizei nötigt Respekt ab: „Ich war Gruppenführer, Taucher, Ausbilder in den verschiedenen Richtungen, Einsatzleiter, Dienst- und Ausbildungsplaner und -Entwickler, Fachlehrer und vieles mehr. Außerdem konnte ich unwahrscheinlich viele und spannende Ausbildungen absolvieren. Für die Anerkennung als Spitzensportler der Bayerischen Polizei war der damalige Vorsitzende des Bayerischen Polizeisportkuratoriums und Vizepräsident im Bayerischen Judo-Verband, Dietmar Valentin, ein unschätzbarer Förderer.“

Aber auch seine Judo-Laufbahn kann sich sehen lassen: Seine Karriere in den vergangenen 50 Judojahren war steil. Die Liste der Meistertitel reicht polizeilich bis hinauf zum dritten Platz bei den Weltmeisterschaften und privat bis zum Weltmeister Ü30 sowie bis zu Bundesliga- und Europacup-Kämpfen sowie einigen Einsätzen mit der deutschen Nationalmannschaft. Er ist Diplom- und Gesundheitstrainer und verfügt über eine Reihe von Zusatzausbildungen und arbeitet neben seiner Vereinsarbeit in deutschen und internationalen Verbänden mit.

Johannes Daxbacher gemeinsam mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann, Foto: Andrea Elstner

Wichtig war es ihm immer, Polizei und Judo partnerschaftlich zusammenzubringen. Das gelang ihm auf eine ganz besondere Weise. Durch sein Netzwerk in beiden Organisationen nutzte er immer das Potential der Judo-Werte, die den Polizeiwerten so ähnlich sind. So sieht er es auch bei den Polizeisportvereinen, die eine starke Brücke zwischen der Institution Polizei und der Bevölkerung darstellen. Johannes Daxbacher hat im Alter von 19 Jahren die Judoabteilung beim Polizeisportverein Königsbrunn gegründet und ist nun bereits seit 42 Jahren Judovorstand – und steht immer noch regelmäßig und mehrmals in der Woche als Trainer auf der Tatami. 

Viele Jahre war er im Bayerischen Polizeisportkuratorium Fachwart für Judo und Ju-Jutsu. Seit 2015 übte er diese Funktion auch im Deutschen Polizeisportkuratorium (DPSK) aus. Als Mitglied der Technischen Kommission im Europäischen Polizeisportverband (USPE) bringt er aktuell seine Judo-Kompetenz in höchstem Maße ein. 

Johannes Daxbacher leitet die deutsche Delegation zu den Polizei-Europameisterschaften

Er ist Vorreiter geworden für eine Vereinbarung zwischen der Polizei und dem Deutschen Judo-Bund zur engen Zusammenarbeit. Es ist der erste und bisher einzige Sportverband, der solch eine Vereinbarung mit der Polizei abgeschlossen hat. 

Neben seinem Engagement im nationalen Bereich ist er zunehmend international tätig geworden. Sein weltweites polizeiliches und privates Engagement geht über Jahrzehnte, vor allem in Italien, Japan, Indien, Bhutan, Äthiopien und vielen weiteren afrikanischen Ländern, wo er sich - meist mit seiner Frau Regina - für Entwicklungshilfe, Gleichberechtigung, Sport und Ausbildung einsetzte. Beliebt war er auch als Redner in Gremien und Organisationen bis hin zu den Vereinten Nationen und in der Europäischen Union.

In Bhutan bildet er Trainer weiter und engagiert sich für die Entwicklung von Voraussetzungen, um Judo stärker im Land anzubieten

All das wurde in vielen Auszeichnungen gewürdigt. Neben den dienstlichen Auszeichnungen mit dem USPE Fairness Award 2022 – 2024 und einer Sonderehrung der Polizei für seine geleisteten Dienste als Aktiver, Trainer und Funktionär im Judosport innerhalb und außerhalb der deutschen Polizei, erhielt er 2023 das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2019 erhielten er und seine Frau Regina für ihr humanitäres Engagement mit „Judo für Frieden und Entwicklung“ vom damaligen Bundesentwicklungsminister Dr. Gerd Müller die „EineWelt-Medaille“ als Preis der deutschen Bundesregierung. 

Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz, Foto: Michael Hochgemuth

Anfang des Jahres ging nun Johannes Daxbacher nach mehr als 45 Jahren im Polizeidienst in den Ruhestand. Er wird sich jedoch weiterhin für Judo engagieren und auch seine enge Verbundenheit zur Polizei nach außen tragen und die Werte vermitteln. Er ist seit 2011 Mitglied der Military and Police Commission der IJF und seit 2020 der Vorsitzende der IJF Police Commission. Johannes Daxbacher versucht so auch weltweit mit „Judo als Mittel für eine elegantere Konfliktlösung für die Polizei“ in zahlreichen Ländern für den Judosport zu werben.

„Ich werde meine Kontakte in der Welt weiterhin pflegen, auch im Deutschen Judo-Bund und im Weltjudoverband weiterarbeiten. Aber ich möchte mir nun auch Zeit für mich und meine Frau Regina nehmen, Schach spielen und vielleicht auch mal einfach nichts tun.“ 

Und natürlich wird er weiter Judo machen und die Judowerte weitertragen. Auch die Zusammenarbeit der Polizei und Judo wird er weltweit weiter initiieren und aktiv begleiten. 

„Diese aktive nationale und internationale Arbeit hat mir und meiner Frau sehr viel gegeben und unser Leben bereichert“, gibt er das Resümee seiner bisherigen Aufgaben. 

Er schaut in Dankbarkeit zurück auf die Jahre mit Polizei und Judo bzw. Judo für die Polizei.

„Ich bedanke mich vor allem bei der bayerischen Polizei und der bayerischen Politik, dass ich in meiner aktiven Zeit die tolle Unterstützung mit der Spitzensportförderung erhalten habe. Ohne dieses Entgegenkommen hätte ich gerade die großen nationalen und internationalen ehrenamtlichen wie humanitären Aktivitäten nie auf den Weg bringen können – die Spitzensportförderung der Bayerischen Polizei war für mich die Basis dazu. Herzlichen Dank Bayern!“

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