Randgeschichten zum Bundesligafinale
Neben einer tollen Stimmung in der Halle gibt es viele Beteiligte, ohne die so eine Veranstaltung nicht über die Bühne gehen könnte.
Birgit Arendt
Acht Teams standen bei diesem Bundesligafinale auf der Matte. Je vier Frauen- und Männerteams, die sich für die Final Four qualifiziert hatten. Was wären aber die Kämpfer auf der Matte ohne Kampfrichter? „Wir haben heute acht Kampfrichter im Einsatz, dazu drei Kommissionsmitglieder. Darüber hinaus werden die Tischbesetzungen mit Kampfrichtern aus dem Hessischen Judo-Verband abgesichert“, informiert DJB-Kampfrichterreferent Stephan Bode. „Wir haben ausgesuchte Kampfrichter hier im Einsatz, alle mit internationaler Lizenz, die eine hervorragende Arbeit leisten.“ Er ist begeistert von der Veranstaltung und der tollen Stimmung. „Dass hier die Frauen und Männer gemeinsam ihr Finale kämpfen, tut der Veranstaltung sehr gut“, bestätigt er die Meinung vieler Besucher in der Halle.
Es gibt teilweise knappe und spannende Entscheidungen, die Kämpfer sind jedoch grundsätzlich sehr fair, auch die Mannschaftsbetreuer. „Das ist Werbung für Judo in jeder Hinsicht. Der respektvolle Umgang miteinander ist zu 100 % umgesetzt worden“, sagt er und erlebt kurz danach dennoch ein Wechselbad der Gefühle.
Nachdem die Kampfrichter bei einem Athleten den Anzug nachgemessen hatten, da er offensichtlich zu klein war, wurde der Athlet disqualifiziert. Es gab laute Buhrufe in der Halle, die Stimmung schien sich hochzuschaukeln. Eine Erklärung tat Not. Trotzdem die Kampfrichter das Team informiert hatten, den Anzug genau zu messen und dass das auch geprüft wird, ließ das Team ihren Athleten trotzdem im zu kleinen Anzug starten. „Es ist ein Stück Fairness gegenüber allen anderen Teams, nicht erlaubte Dinge auch zu ahnden.“ Schnell drehte sich die Stimmung in der Halle wieder und es gab sowohl Verständnis als auch Applaus nach dieser Erklärung.
Sehr wichtige Personen, ohne die eine Judoveranstaltung nicht stattfinden darf, sind die Ärzte, die die Athleten im Verletzungsfall betreuen. Diese Aufgabe übernahmen Dr. Adalbert Missalla, einst Teil des Olympiateams und Orthopäde aus Offenbach, gemeinsam mit Dr. Patrick Pelz, ebenfalls Judoka und Facharzt für Anästesie, der auf der Intensivstation in Bad Homburger Klinikum arbeitet. Dr. Missalla arbeitet noch immer ehrenamtlich für den Hessischen Judo-Verband und zum Teil auch für den DJB, betreut mehrere Teams in den Ligen und hält Vorträge zu Verletzungen im Judo, zur Prophylaxe, zur Freude am Judo. Beide Ärzte waren Bundesligakämpfer und kennen die Wettkampfsituationen. „Es ist eine tolle Veranstaltung hier und ich freue mich, dabei sein zu dürfen“, sagt Dr. Missalla begeistert von dem Bundesliga-Finale.
Einer, bei dem ganz viel Anspannung im Laufe des Nachmittags abfällt, ist Marcel Stebani, Referent in der Geschäftsstelle des DJB. „Alles in allem ist es eine gelungene Veranstaltung.“ Sein Ziel ist es, alle nationalen Meisterschaften aufzuwerten, sie schöner, sponsorenfähiger und attraktiver zu machen. „Es sieht so aus, als dass wir das schaffen könnten, unseren schönen Sport noch besser und breiter in der Öffentlichkeit zu präsentieren.“
Das Bundesligafinale ist ein Zuschauermagnet geworden. Es waren ca. 1400 Leute in der Halle und haben eine tolle Stimmung in einer schönen Atmosphäre erlebt.
Alle Fotos: Birgit Arendt