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05.06.2025

Randori mit der Europameisterin: Ippon-Girls-Lehrgang in Waltenhofen begeistert

Sympathische Stars, anspruchsvolle Techniken und jede Menge Spaß: Der Ippon-Girls-Lehrgang beim TV Waltenhofen mit Mascha uns Seija Ballhaus ist ein Motivationsbooster für die jungen Judoka.

Kaum haben Mascha und Seija Ballhaus die Halle betreten, werden sie schon umringt. Jede will ein Foto mit den Judo-Twins. Die lächeln freundlich in unzählige Handys und schreiben geduldig Autogramme, bis ihnen die Beine vom ungemütlichen Sitzen auf der Matte einschlafen. Doch sie geben nicht auf, bis jedes T-Shirt, jeder Gürtel und jede Autogrammkarte signiert sind: Konditionstraining der besonderen Art.

Mascha und Seija Ballhaus haben für eine volle Matte in Schwaben gesorgt. Die Judo-Zwillinge gehören zu den Leistungsträgerinnen des DJB. Seija Ballhaus (bis 57 Kilogramm) ist Ende April mit dem Gewinn der Europameisterschaft ihr bislang größter Erfolg gelungen. Und ihre Schwester Mascha, Siebte bei den Olympischen Spielen in Paris, geht in zwei Wochen in Budapest bei der WM auf Medaillenjagd.

Vorher legten die beiden noch einen Zwischenstopp in Waltenhofen ein. Im Allgäu wartete allerdings eine ungewohnte Aufgabe auf die Judotalente: Als Trainerinnen haben sie noch nicht viel Erfahrung. Ein kleiner Spickzettel, viel Improvisation und ihre sympathische Art helfen, den Tag zu einem unvergesslichen Erlebnis für die Judo-Mädchen zu machen.

Die sind beim Ippon-Girls-Lehrgang traditionell unter sich. Die Gruppe ist gemischt: 74 Mädchen aus 14 Vereinen, vom Gelb- bis zum Braungurt, von der Sechsjährigen bis zur 17-Jährigen, von der Anfängerin bis zur Wettkämpferin ist alles dabei. Der TV Waltenhofen, der erstmals den Lehrgang für den Bezirk Schwaben ausrichtete, hatte noch mehr Anfragen, aber selbst bei knapp 300 Quadratmetern Mattenfläche ist der Platz begrenzt.

Nach den ersten Aufwärmspielen war das Eis gebrochen, schnell fanden sich neue Trainingspartnerinnen. Doch auch wenn an diesem Tag der Spaß im Vordergrund stand: Die Techniken, die Mascha und Seija Ballhaus zeigten, waren anspruchsvoll – egal, ob Uchi-Mata-Variante, Kouchi gari oder Sankaku.

    Doch wann immer eine Kämpferin Hilfe brauchte, waren die Spitzensportlerinnen zur Stelle. Sie erklärten den Kindern und Jugendlichen geduldig, was sie besser machen können, entknoteten Beine und klärten zwischendurch auch wesentliche Fragen, wie die, wer von den Zwillingen die ältere sei.

    Eine große Unterstützung waren die acht, zum Teil sehr erfahrenen Judoka, die ihnen auf der Matte als Trainerinnen zur Seite standen. 

    Natürlich gab es auch eine Randori-Einheit. Einige Mutige nutzten die Chance, mit den beiden Profis zu kämpfen – der Freiflug war inklusive

    „Es ist cool, motivierte Kinder für den Sport zu begeistern“, sagte Seija Ballhaus nach dem Lehrgang. Die verschwitzten, aber strahlenden Gesichter der Mädchen zeigten: Das ist ihnen gelungen. 

    Während sich Mascha und Seija Ballhaus wieder auf den Weg nach München machten, startete der ruhigere Teil des Lehrgangs. Die Judo-Mädchen konnten beim Poi Bälle schwingen lassen, japanische Schriftzeichen malen und geknotete Glücksbringer basteln. Für den nächsten Wettkampf sind sie also bestens gerüstet.

     

    Text und Fotos: Yvonne Roither 

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