Silber und Bronze in Podgorica
Anna Monta Olek wird Vize-Europameisterin, Erik Abramov gewinnt Bronze.
Birgit Arendt

Die Jüngste im Team, die heute ihre erste Europameisterschaft kämpft, belohnt sich am Ende mit dem Vize-Titel. Anna-Monta Olek (JT Hannover – NS) hat Top-Judoka geschlagen und hat im Wettkampf richtig starke Nerven gezeigt.
Gleich im ersten Kampf kämpft sie nicht nur gegen die mit Heimvorteil kämpfende Jovana Pekovic, sondern gleich gegen eine ganze Halle. „Es war richtig laut“, sagt sie, behält aber die Nerven und erkämpft sich taktisch den Sieg mit einem dritten Shido in der Verlängerung.
Im zweiten Kampf gegen die frühere WM-Dritte Fanny Estelle Posvite aus Frankreich ergeht es ihr ähnlich. Nach jeweils zwei Strafen für die beiden Athletinnen siegt unsere Judoka mit der dritten Strafe für die Französin in der ersten halben Minute der Verlängerung. Damit steht sie im Halbfinale der EM gegen die aktuelle WM-Dritte Emma Reid aus Großbritannien. Gegen sie gewinnt sie nach drei Minuten mit einem sehenswerten Ippon. „Es war für mich einer der schönsten Würfe heute“, sagt Frauen-Bundestrainer mit Stolz auf seine Athletin. Erst im Finale gegen die Olympiadritte von Paris, Patricia Sampaio aus Portugal, fand Anna Monta Olek ihre Meisterin und musste sich nach fast zwei Minuten mit Ippon beugen. Damit wird sie Vize-Europameisterin. „Ich bin sehr happy über die Silbermedaille, aber etwas Frust über das verlorene Finale ist schon da. Es ist blöd gelaufen, aber ich kann trotzdem zufrieden sein“, ist ihre erste Reaktion nach der Siegerehrung.
Für den zweiten Paukenschlag sorgte Erik Abramov (UJKC Potsdam – BB) im Schwergewicht. Am Ende hält er nach fünf Kämpfen eine Bronzemedaille in den Händen.
Gegen den Belgier Toma Nikiforov gewinnt er mit Yuko, danach geht es recht schnell. Gegen den aktuellen Junioren-Weltmeister Ibrahim Tataroglu aus der Türkei braucht er gerade 35 Sekunden bis zum Ippon und steht dann dem zweifachen Olympiasieger, zweifachen Weltmeister und dreifachen Europameister Lukas Krpalek aus Tschechien im Viertelfinale gegenüber. Schnell erarbeitet er sich einen zwei-Shido-Vorteil. Er ist dominant und verliert aber nach fast drei Minuten mit einer Haltetechnik und geht in die Trostrunde.
Gegen den aktuellen Europameister Martti Puumalainnen aus Finnland siegt er nach nicht einmal eineinhalb Minuten mit einer Haltetechnik und steht im Kampf um Bronze gegen Ushangi Kokauri aus Aserbaidschan. Gegen den früheren Vize-Weltmeister begann er schnell mit einer Yuko-Wertung, kassierte jedoch eine Minute später einen Waza-ari. Nach reichlich zwei Minuten dann Ippon für Erik Abramov und er gewinnt die Bronzemedaille. „Ich bin sehr glücklich und bis auf den Kampf gegen Krpalek auch recht zufrieden. Ich hatte einen Fehler gemacht und mich von ihm provozieren lassen. Er hat das sofort ausgenutzt“, analysiert er den verlorenen Kampf gegen den Tschechen.
Samira Bouizgarne (1. JC Mönchengladbach – NW) gewinnt in einem taktisch klug geführten Kampf gegen die Moldavierin Oxana Diacento nach reichlich sechs Minuten und steht in der zweiten Runde der Niederländerin Marit Kamps gegenüber. Den Kampf verliert sie jedoch nach fast zwei Minuten mit einer Würgetechnik und scheidet aus. Ebenso scheiden George Udsilauri (Eimsbütteler Turnverband – HH), Losseni Kone (Eimsbütteler Turnverband – HH) und Julie Hölterhoff (HTG Bad Homburg – HE) mit dem ersten Kampf aus.
„Es war ein schöner Abschluss heute mit zwei Medaillen. Wir beenden die Europameisterschaften mit einem kompletten Medaillensatz im Einzelbereich“, ist Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa stolz auf das gesamte deutsche Team.
Am Sonntag geht es mit den Team-Europameisterschaften weiter. Deutschland wird im Mixed-Team-Wettbewerb als erstes gegen Kroatien kämpfen.
Zeitplan:
Sonntag, 27. April 2025
- Mixed Team- Wettbewerb
- Die Wettkämpfe beginnen 10:00 Uhr, die Finalkämpfe um 16:00 Uhr.
Wettkampfergebnisse: