Taiso ist alles, alles ist Taiso
Vom 13. bis 15. Juni fand der zweite Taiso-Basiskurs in Abensberg statt – mit über 30 engagierten Teilnehmenden, jeder Menge Bewegung, inspirierendem Austausch und ganz viel neuer Energie.

Ob spielerisch, koordinativ oder gesundheitsorientiert – Taiso zeigt, wie vielseitig moderne Judo-Trainingsarbeit sein kann. Ein Rückblick auf ein Wochenende voller Aha-Momente, kreativer Impulse und echter Begeisterung.“Taiso ist alles, alles ist Taiso”. Mit diesen Worten eröffnete Jenny Frey den zweiten Taiso-Basiskurs im Dojo des deutschen Rekordmeisters TSV Abensberg. Vom 13. bis 15. Juni 2025 versammelten sich über 30 Taiso-Interessierte in Niederbayern, um sich intensiv mit dem noch recht jungen, aber gleichzeitig vertrauten Thema Taiso zu beschäftigen. Bereits in der Einführung durch die Referent*innen Jenny Frey, Helene Weinmann und Udo Tietz wurde deutlich: Vieles, was unter dem Namen Taiso zusammenkommt, ist in der Judo-Welt bereits bekannt – nur oft nicht als solches benannt.
Taiso an der frischen Luft: Bewegung im Park
Direkt zum Auftakt ging es nach draußen. Die erste praktische Einheit fand im Park an der Abens statt – ein idealer Ort, um neue Impulse zu setzen und Neugier zu wecken. Die Tandoku-dosa der Seiryoku zen’yo kokumin taiiku bildete den Einstieg, gefolgt von einer ganzkörperlichen Mobilisationseinheit. Danach kehrten die Teilnehmenden in die Halle zurück, wo beim Abendprogramm Raum für Begegnung und Austausch war.
Die Gruppe war so bunt gemischt wie die Gürtelfarben auf der Matte: Dan-Verantwortliche aus Landesverbänden, neugierige Späteinsteiger*innen und engagierte Vereinsmitglieder kamen zusammen. Manche bereiteten sich gezielt auf eine Danprüfung im Wahlbereich Taiso vor, andere suchten neue Inhalte für das eigene Training – und eine größere Gruppe war schlichtweg Claudia „schuld“, die ihre Vereinsmitglieder zum Mitmachen motiviert hatte. Danke, Claudia!
Koordination, Kreativität und Konzentration: Der intensive Samstag
Der Samstag begann mit einem musikalisch unterlegten Warm-up von Jenny Frey, bei dem der Judogürtel kreativ eingesetzt wurde. Danach wurde der Kopf aktiviert: Die Tandoku-dosa vom Vortag wurde wiederholt. Koordinationskreise forderten anschließend sowohl die motorischen als auch die kognitiven Fähigkeiten der Teilnehmenden – mit viel Spaß und überraschenden Aha-Erlebnissen.
Udo Tietz übernahm anschließend eine spielerische Einheit, in der mit Schlaufen und Gürtelenden aus dem Sortiment von budo-spiele.de gearbeitet wurde. Ziel: Den „Spieltrieb“ wecken, den Kreislauf anregen und judospezifische Bewegungen auf kreative Weise vorbereiten.

Theorie trifft Praxis: Anatomie, Haltung und kreative Programme
Im größten Theorieblock des Wochenendes vermittelte Helene Weinmann Grundlagen zu Anatomie, Haltung und Bewegung. Direkt im Anschluss wurden die besprochenen Muskelgruppen in der Praxis spürbar – mit gezielten Übungen, auch unter Einsatz von Deuser-Bändern.
Im nächsten Schritt waren die Teilnehmenden selbst gefragt: In Kleingruppen entwickelten sie eigene Taiso-Programme. Die im Kurs oft scherzhaft verwendete Bezeichnung „Silberrücken“ für ältere Trainingsgruppen floss dabei in viele kreative Konzepte ein, bei denen Gesundheitsförderung und Beweglichkeit im Vordergrund standen.
Ein gelungener Tagesabschluss war die gemeinsame Atempraxis mit Jenny Frey, die sowohl physische als auch mentale Verspannungen löste – ein rundes Ende eines intensiven Seminartages.
Ein spielerischer Abschluss: Memory, Abzeichen und Gruppenpräsentationen
Der Sonntag startete mit einer kleinen Herausforderung: einem Tandoku-Renshu-Memory. Während der technische Judoanteil für viele kein Problem darstellte, wurde die Suche nach den passenden Kartenpaaren zur kniffligen Gedächtnisaufgabe.
Es folgte eine Vorstellung des Judosportabzeichens, bevor die Gruppen ihre am Vorabend entwickelten Programme präsentierten. Die Vielfalt war beeindruckend: Von schweißtreibend über witzig bis hin zu koordinativ anspruchsvoll war alles dabei – zur Freude der Referent*innen, die sich nicht nur über die Qualität der Beiträge, sondern auch über den wertvollen Input für ihre eigene Arbeit freuten.
Abschied mit Ausblick
Nach einer abschließenden Wiederholung der Tandoku-dosa und den Koordinationskreisen stand eine offene Fragerunde auf dem Programm. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden fielen durchweg positiv aus: Organisation, Inhalte und Atmosphäre überzeugten auf ganzer Linie – und der Wunsch nach weiteren Taiso-Angeboten wurde mehrfach geäußert.
Auch die Referent*innen zeigten sich dankbar: für die aktive Mitarbeit, das Engagement und die Offenheit der Gruppe. Sie sind überzeugt: Die Begeisterung für Taiso wird mit den Teilnehmenden in die Vereine getragen – und dort weiter wachsen.