Vier Medaillen bei der WM
Mascha Ballhaus, Miriam Butkereit und Anna Monta Olek und das Team gewinnen WM-Medaillen in Budapest. Eine erste Wertung der Trainer.
Birgit Arendt

Die Weltmeisterschaften sind vorbei. Mit insgesamt vier Medaillen schneidet das deutsche Team hervorragend ab.
Die letzte WM mit vier Medaillen war 2013 in Brasilien. Bundestrainer Claudiu Pusa zieht ein positives Fazit. „Wir haben insgesamt 15 Kämpfe gewonnen und acht Kämpfe verloren“, ist er stolz auf die Leistungen seines Teams. „Die Frauen haben in alle Gewichtsklassen gute Leistungen gezeigt und Kampfgeist. Auch unsere WM-Debütanten haben ein gutes Entwicklungspotential für die Zukunft gezeigt.“ Er schätzt ein, dass die Frauen in allen Gewichtsklassen dran waren, auch mehr gewinnen zu können.
„Besonders bedanke ich mich für die Arbeit im Team mit allen Stützpunkttrainern und dem Team hier vor Ort rund um die Athleten.“

Bei den Männern ragte vom Kampfgeist her Schwergewichtler Losseni Kone etwas heraus. Nach dem gewonnenen ersten Kampf lieferte er dem Ex-Weltmeister Guram Tushishvili aus Georgien einen großen Kampf. Seine vielen Angriffe in der normalen Kampfzeit zollten allerdings auch Tribut. In der Verlängerung gewann Tushishvili nach 13 Sekunden mit Ippon mit einer Finte.
„Im Allgemeinen konnten die Männer im Einzel hier nicht zeigen, was sie können“, analysiert Bundestrainer Marko Spittka nüchtern. Die Vorbereitung auf die WM war sehr gut, was auch alle Athleten so eingeschätzt haben. „Wir müssen jetzt an mehreren Punkten arbeiten und schauen, welche Veränderungen notwendig sind, um endlich wieder in die Finalrunde zu kommen. Wir werden uns gemeinsam mit den Stützpunkttrainern und -leitern zusammensetzen und über ein neues Konzept reden. Wenn wir so weiterarbeiten wie bisher, werden wir nicht besser!“ Er ärgert sich, dass die Athleten nicht das abrufen können, was sie im Training zeigten. „Das Feuer muss brennen, so wie beim Teamwettbewerb. Hier zeigten insbesondere Eduard und Losseni was möglich sein könnte."

Vorstand Leistungssport Michael Bazynski freut sich ebenso über das sehr gute Ergebnis der Weltmeisterschaften. „Bronze im Team war dann noch die Krönung – weil alle im Team zusammengestanden haben."
Er hebt neben den Medaillengewinnerinnen vor allem Sarah Ischt, die bravourös gekämpft hat und die starke Leistung von Friederike Stolze hervor. Der Kampf von Alina Böhm war denkbar knapp. „Es war ein guter Kampf, absolut auf Augenhöhe mit der Japanerin Ikeda.“
Auch bei den Männern sieht er teilweise kleine Fortschritte und hebt vor allem Losseni Kone hervor, der sowohl im Einzel als auch im Team klasse gekämpft hat. Im Team haben sie sich bravourös verkauft, besonders auch Eduard Trippel. „Seit Olympia Tokio hat nicht mehr so gut wie heute gekämpft.“ Er sieht bei den Männern kleine Fortschritte vor allem in Veränderungen im Kampfverhalten. „Wir sind auf einem guten Weg.“