Das Randori-Turnier von Klaus Keßler

Vorbemerkung:

Um es direkt und deutlich auszudrücken: mit diesem Artikel möchte ich das gängige und bewährte Judo-Wettkampfsystem nach den IJF-Regeln nicht abschaffen, sondern lediglich eine anfängergerechte Möglichkeit aufzeigen, mit der sinnvoll an das „offizielle Kämpfen" herangeführt werden kann.

Weiterhin möchte ich voranstellen, dass es sich bei dem nachfolgend beschriebenen System nicht um eine neue Erfindung von mir handelt, sondern dass ich die schon 1975 von Wolfgang HOFMANN eingeleitete und später immer wieder von anderen Judofachleuten aufgegriffene Diskussion (vergl. G. BISCHF,1980 ; R.BONFRANCHI, 2002) über alternative Wettkampfsysteme zusammengefasst und weiterentwickelt habe. Dazu habe ich in vielen Diskussionen von geschätzten Kollegen zahlreiche Anregungen und wertvolle Tipps bekommen. Mein Dank geht deshalb besonders an meine Kollegen Michael Bazynski, Ulrich Klocke, Ralf Lippmann, Richard Trautmann und Frank Wieneke.

1. Kritik am gängigen System

Immer öfter wird aus unterschiedlichen Blickwinkeln d.h. von unterschiedlichen Zielgruppen Kritik am gängigen Wettkampfsystem der Anfänger und Breitensportler geübt:

a) von Eltern
Um ihre Kinder kämpfen zu sehen, müssen sie wertvolle Wochenendtage opfern. Die Turniere und Meisterschaften finden in der Regel samstags und sonntags statt. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Eltern bei aller Bereitschaft zur Unterstützung ihrer Kinder in der Regel nicht mehr als 4-5 Wochenendtage dafür „opfern" wollen. Die Vereine und vor allem die unerfahrenen jungen Kämpfer und Kämpferinnen sind aber auf diese Unterstützung angewiesen.

Eltern beklagen die langen Wartezeiten nach der Waage bis zum Beginn der Kämpfe und nochmals das Warten bis zur Siegerehrung. Hier hört man oft das Argument „wir werden absichtlich so lange festgehalten, damit der Ausrichter auch genügend Kaffee und Kuchen verkaufen kann." Hierzu sagt übrigens eine französische Studie, dass Eltern aus diesem Grund oft in „Verweigerungshaltung" gehen und den Imbissstand boykottieren. Wenn sie nach der Siegerehrung ihres Sprösslings aber freiwillig dableiben, um weitere Kämpfe zu verfolgen, so steigt ihr Verzehr deutlich an.

Da viele Eltern Judolaien sind, beklagen sie das undurchsichtige Kampfsystem (Warum darf jener Kämpfer trotz Niederlage nochmals kämpfen, meine Tochter aber nicht?) und die komplizierten und unverständlichen Kampfregeln.

b) von Trainern und Betreuern
Trainer beklagen zusätzlich in erster Linie die zu kurzen Kampfzeiten. Es kann an einem Kampftag nur sehr wenig Kampferfahrung gesammelt werden. Nach MATSCHEY und KRONENTHAL – sie haben 2002 in ihren Diplomarbeiten jeweils über 400 Wettkämpfe der Altersklassen U11 und U13 analysiert – kommen zu dem Ergebnis, dass die durchschnittliche gesamte Kampfzeit (d. effektive Zeit, die ein Kämpfer an einem Turniertag kämpft) nur 1 Minute und 4 Sekunden beträgt. Die Finalisten kämpfen sogar insgesamt nur 56 Sekunden, obwohl sie ja mehr Kämpfe bestreiten müssen als die Nichtfinalisten.

Weiterhin beklagen sie das einseitige Technikrepertoir, das nur kurzfristig erfolgversprechend ist. So werden in der Altersklasse U11 ca 80% und in U13 noch 72% der Kämpfe durch O-goshi und Koshi-guruma entschieden. Schon in der AK U15 beträgt die Erfolgsquote mit diesen beiden Techniken nur noch ca 20% (nach Untersuchungen von TILL 2003). Das bedeutet: es wird um des kurzfristigen Erfolges Willen zu früh einseitig auf langfristig nicht erfolgversprechende Techniken gesetzt (vergl. dazu LEHMANN 1993). Wie frustierend muss es für die 15jährigen Kämpfer sein, wenn sie plötzlich nicht mehr gewinnen können, weil die jahrelang bewährten Techniken nicht mehr funktionieren.

Nach Meinung vieler erfahrener Judotrainer wird durch das KO-System (das sofortige Kampfende nach einem gegnerischen Ippon) ein offensiver und progressiver Kampfstil verhindert. Wenn ein unerfahrener Anfänger, der mutig und offensiv angreift, dabei auch andere Techniken ausprobiert, einen dabei gemachten Fehler nicht wieder wettmachen kann, darf man sich nicht wundern, wenn die Kinder sich frühzeitig einen defensiven, risikoarmen und einseitigen Kampfstil angewöhnen. Dies kann später trotz großer Anstrengungen und Bemühungen durch den Trainer oft nicht abgestellt werden.

c) von den Kindern/Anfängern
Neben den oben von den Eltern gemachten Äußerungen beklagen sich die Kinder vor allem, wenn sie Gewicht abkochen müssen, um das Gewichtslimit zu erreichen. Neben der psychischen Belastung besteht die Gefahr, dass vor allem in der Pubertät durch Mangelernährung (darum handelt es sich eigentlich immer bei der Gewichtsreduzierung) irreparable Schädigungen beim wachsenden Organismus hervorgerufen werden können.

Am meisten aber beklagen sich die Kinder, die angereist sind und überhaupt nicht kämpfen können (dürfen), weil in ihrer Gewichtsklasse keine Gegner sind. Dies ist häufig bei Mädchen in den untersten Gewichtsklassen zu beobachten.

Obwohl von den Kindern nicht oder nur selten geäußert ist aber dennoch oft zu beobachten, dass viele Anfänger bei ihren ersten Kämpfen auch psychisch überfordert sind. Die zahlreichen nach einer Niederlage hemmungslos weinenden und untröstlichen Kinder sprechen eine deutliche Sprache.

Viele Kinder empfinden neben der Niederlage auch noch die körperliche Überlegenheit und die Schmerzen, wenn der Gegner nach dem Wurf (vor allem bei Koshi-guruma mit dem Griff um den Hals) noch auf sie drauffällt, oder die Umklammerung des Kopfes bei Hon-kasa-gatame (wegen der noch nicht entwickelten Schmerzvertäglichkeit) auch zusätzlich als Bedrohung oder sogar „Gewalttätigkeit"

Ich selbst habe im letzten Jahr auf einem U13-Turnier beobachtet, dass bei den insgesamt 27 Kämpfen, die in einer Gewichtsklasse ausgetragen wurden 19 mal !!! nach Kampfende die Sanitäter aus diesen Gründen beansprucht wurden. Gott sei Dank war nach höchstens zwei Minuten wieder alles ok. Dies ist auch eine Art von „naiver Psychohygiene", wenn man so die Niederlage mit „der hat mir wehgetan, das war unfair; sonst hätte ich weiterkämpfen können" zu entschuldigen sucht.

Gunter BISCHOF hat schon 1980 geschrieben und gefordert , dass die ersten Judoturniere als positives Erlebnis empfunden werden müssen. Sonst läuft man Gefahr, dass nur diejenigen weiter kämpfen, die auf dem Treppchen standen.

Deshalb müssen wir die oben geschilderte Kritik auch ernst nehmen, weil sich der Trend fortsetzt, dass viele Anfänger nach zwei, höchstens drei solcher frustrierender Erlebnisse nicht mehr an Wettkämpfen teilnehmen (wollen).

Wie muss denn dann ein Wettkampfsystem aussehen, damit die oben beschrieben negativen Eindrücke möglichst vermieden werden? Auch hier gilt es wieder die Wünsche bzw. Forderungen aus der Sicht der jeweils Beteiligten zu hinterfragen.

2. Anforderungen an anfängergerechte Wettkampfsysteme

a. Teilnehmer (Kämpfer und Kämpferinnen) fordern:

  • ausreichende Anzahl von Kämpfen
  • mehrere unterschiedliche (etwa gleichstarke) Gegner
  • kein Ausscheiden nach einem ersten Fehler
  • Belohnung (Anerkennung) für ein durchgestandenes Turnier (nicht nur für die Sieger)

b. Ausrichter fordern:

  • überschaubare Teilnehmerzahlen (Hallengröße; Organisationsaufwand…)
  • Dauer maximal 2 ½ Stunden (in das normale Training einzubauen; d.h. auch keine spezielle Hallenbelegung am Wochenende)
  • wenig Materialaufwand (Listen, Waagen, Mikro, Absperrungen…)
  • geringen Kosten (Kampfrichterspesen)
  • Einbindung der Eltern/Betreuer und fortgeschrittener Jugendlicher bei der Durchführung und Organisation

c. Eltern/Betreuer fordern:

  • kurze Anfahrtswege
  • kein Wochenende opfern
  • keine langen Wartezeiten während des Turniers
  • ausreichende Kampfzeit ihrer Kinder

d. Trainer/Übungsleiter fordern:

  • ausreichende Kampfzeit zum Sammeln von Erfahrungen
  • Förderung eines langfristig entwicklungsfähigen Kampfstils
  • Rückmeldung über die Leistungsentwicklung (Was war gut? Wo fehlt noch was?)
  • damit auch Förderung von Verhaltensänderungen im „normalen" Randori
  • letztendlich: Schaffen von Voraussetzungen und Motivation zur Teilnahme an den offiziellen Wettkämpfen nach IJF-Regeln

3. Das Randori-Turnier

Im nachfolgend beschriebenen Turniersystem greife ich das von BONFRANCHI im Judo-Sport-Journal Nr. 22 (2000) beschriebene Turnier auf. Es wurde nach den oben beschriebenen Forderungen modifiziert und erweitert. Dabei wurde besonderer Wert darauf gelegt, das ein Gesamtpaket bis hin zu den entwickelten Wertungskarten geschnürt wurde, um den Vereinen, die dieses System anwenden wollen, ausreichende Hilfestellung und Arbeitserleichterungen bei der Durchführung zu geben.

Das System wurde mehrfach erprobt, hinterfragt und weiterentwickelt. Die Endform wurde bereits von über 30 Ausrichtern (mit überwiegend sehr positiver Resonanz) durchgeführt.

A: Organisation:

1. Kampffläche
Es werden 161m² Judomatten werden nach folgendem Schema ausgelegt, sodass 3 Kampfflächen entstehen.

Je Kampffläche (7X7m) kämpfen 3 Paare gleichzeitig. Auf jeder Kampffläche fungieren 3 Bewerter/Beobachter. Diese können aus den Trainern, Betreuern, aber auch aus fortgeschrittenen jugendlichen Judoka gebildet werden.

2. Kampfpaarungen

Es werden 6 homogene Gruppen zu je 6 Kämpfern gebildet. Die Betreuer sorgen für ein ausgewogenes Verhältnis, indem sie Gewicht, technisches Niveau (=Gürtelstufe) und bisherige Kampferfahrung der Teilnehmer berücksichtigen. Es können/sollen gemischte Gruppen aus Mädchen und Jungen gebildet werden. Da es bei diesem Turniersystem nicht um Sieg oder Niederlage geht, sollte es bei der Zusammensetzung der Gruppen keine Schwierigkeiten geben. (Dies belegen die bisherigen Erfahrungen!)

Zur besseren Unterscheidung wird jedem Kämpfer ein farbiger Gürtel zugelost, sodass in jeder Gruppe die Gürtelfarben weiss, gelb, orange, grün, blau und braun je einmal vertreten sind.

3. Anzahl der Kämpfe/Kampfzeit

Die Kampfzeit beträgt je 4 Minuten (durchlaufend). die Gruppen 1,2,3 und 4,5,6 kämpfen im Wechsel. Innerhalb der Gruppe kämpft Jeder gegen Jeden (s. Abbildung)

Nach jedem Kampf reichen 2 Minuten zum Eintagen der Ergebnisse in die Punktekarte.

Somit hat jeder Kämpfer zwischen seinen Kämpfen 6 Minuten Pause.

Insgesamt hat so jeder Kämpfer 20 Minuten Kampfzeit. Durch diese Organisationsform beträgt die gesamte Turnierdauer inklusive Aufwärmen und Siegerehrung (Verleihung der Urkunden ca. 90 Minuten. Das bedeutet, das Turnier kann problemlos an einem Wochentag innerhalb einer „normalen Trainingseinheit" eines Vereines durchgeführt werde.

4. Bewertung

Jeder Bewerter vergibt jedem der 6 von ihm beobachteten Kämpfer pro Kampf bis zu 6 Punkten in je 4 Kategorien (weitere Erläuterungen hierzu s. im nächsten Kapitel) und trägt diese sofort nach Kampfende in die Punktekarte ein. Nach Beendigung der Kämpfe werden die Punkte der drei Bewerter addiert und als Gesamtpunktzahlen in die Urkunde übertragen.

Anmerkung: Mein Kollege Lutz Hartmann hat dazu ein Makro entwickelt, sodass die Einzelpunkte nur in einem Laptop eingetragen werden müssen. Den Rest bis zum Ausdruck der Urkunden erledigt das Programm. Dieses Makro kann per E-mail beim Autoren unter Klaus@Kessler-Video.de angefordert werden. (Herzlichen Dank an Lutz Hartmann)

B. Bewertungskriterien

In den nachfolgend beschriebenen Bewertungskriterien liegt nach meiner Meinung der Hauptwert und Nutzen dieses Turniersystems. Wie bereits zu beginn erwähnt, erfolgte die Auswahl nach eingehender Analyse wissenschaftlicher Untersuchungen und nach umfangreicher Beratung mit erfahrenen und erfolgreichen Judotrainern.

Jeder Bewerter kann jedem der 6 beobachteten Kämpfer je Kampf in 4 Kategorien bis zu 6 Punkten vergeben.

1. Technische Vielfalt und Korrektheit

Es muss sowohl mit Fußtechniken als auch mit (großen) Eindrehtechniken angegriffen werden.

Die Angriffe müssen zu beiden Seiten nach rechts und links erfolgen.- Wurfverkettungen (Kombinationen und Finten) werden besonders belohnt.

Es soll kurz bis zu 10 Sekunden als Übergang in die Bodenlage weitergekämpft werden.

Korrekte Technikausführungen werden positiv bewertet (z.B Koshi-guruma mit korrektem Ausheben statt den Gegner nach dem Kopfumschlingen nur herunterzureißen).

Kontertechniken werden nicht berücksichtigt, d.h.nicht positiv bewertet, aber auch nicht bestraft. Damit soll eine defensive Kampfesführung (a: nur auf Konter warten und b: nicht angreifen aus Angst vor Kontern ) unterbunden werden.

2. offensiver und entwicklungsfähiger Kampfstil

Aufrechte Körperhaltung und korrekte Beinarbeit (Kein Überkreuzen, Vorderfussbelastung, Knie leicht gebeugt…) und Hüftarbeit sorgen für eine gute Ausgangslage für Angriffe und Verteidigung. Ausweichen und Übersteigen sowie Blocken aus der Hüfte wird demnach belohnt, statisches und vor allem abgebeugtes Kämpfen jedoch nicht.

Schnelles Suchen des eigenen günstigen Griffes mit danach schnellen Wurfansatz wird    positiv bewertet, langer Griffkampf nur zur Verhinderung des gegnerischen Griffs jedoch    nicht. Schon in dieser Ausbildungsstufe soll man lernen, auch mit ungünstigen Kumi-kata-   positionen zurechtzukommen. Bewertet wird auch das erarbeiten unterschiedlicher    Griffpositionen (gleiche und gegengleiche Griffauslage, Ay-yotsu; Kenka-Yotsu; hoher Kragengriff, Doppelreversgriff..) Sperren mit den Armen verhindert eine bessere Punktzahl.

3. Mut und Kampfgeist

Risikobereitschaft (z. B auch Angriffe aus einem ungünstigen Griff heraus) ohne Angst vor   Kontern und ständiges Bedrängen des Gegners sorgen für ein hohes Kampftempo; nur wer mindestens fünf mal pro Minute angreift, kann hier maximale Punktzahl erwarten.

Angriffsfreude auch bei gegnerischer Überlegenheit, kein Zeigen von Wehleidigkeit wird   positiv gewertet. Auch wenn der Gegner stärker ist und schon mehrere Ippon erzielt (und man   sich dabei vielleicht etwas weh getan) hat: wer jetzt noch den Biss und Mut zu offensivem Kämpfen hat, der muss dafür belohnt werden.

4. Efffektivität und Qualität der Techniken

Natürlich bekommt auch derjenige, der viele große Wertungen (Ippon und Waza-ari) erzielt,   dafür viele Punkte. Dabei soll aber auch die Absicht, jedes Mal mit Ippon zu werfen, und die   Qualität der Technik (s. oben bei ) Korrektheit, vor allem aber die Kontrolle (d.h. Wurfausführung, ohne die eigene Gesundheit und die des Gegners zu gefährden) mit   berücksichtigt werden.

Ich habe dieses 4. Bewertungskriterium bewusst ans Ende gestellt, um damit auszudrücken, dass auf dieser Ausbildungsstufe die ersten 3 Kriterien Vorrang haben sollten.

Für jedes „Prüfungsfach" wird die Summe der drei Bewerter in der Urkunde aufgeführt und zur Gesamtpunktzahl addiert.

Zusammenfassung der Vorteile dieses Bewertungssystems:

 

  • es gibt keine Verlierer
  • Jeder Teilnehmer erhält eine Urkunde und hat Punkte gesammelt.

Trotzdem ist ein Vergleich untereinander möglich (Ich habe 198 Punkte, du aber nur 187)

Es wird ein Leistungsfortschritt klar dokumentiert, wenn man beim nächsten Turnier mehr   Punkte erreicht hat (sog. Längsschnittuntersuchung).

Die Teilnehmer und auch ihre Trainer erhalten eine unmittelbare Rückmeldung über ihre Stärken und Schwächen in den 4 Kategorien. Aus dieser „kleinen Wettkampfanalyse" kann   dann direkte Rückschlüsse für die nachfolgenden Trainingseinheiten und besonders die nächsten Randori ziehen.

Ippon-Entscheidungen werden relativiert. Man kann nach einem Ippon weiterkämpfen.

Auch die im Wettkampf manchmal vorkommenden Fehlentscheidungen, die dort direkt über Sieg oder Niederlage entscheiden, werden relativiert, weil alle Punkte von allen drei Bewertern zur Gesamtpunktzahl herangezogen werden. (Übrigens haben sich bei den bisherigen ca 30 durchgeführten Turnieren weder Kämpfer, Eltern oder Trainer beschwert!!)

Und zum Schluss noch ein paar Tipps:

Da diese Bewertungskriterien für alle Beteiligten, vor allem aber für die Kämpfer ungewohnt sind, ist es unbedingt erforderlich, dass man sich auf solch ein Randoriturnier auch gewissenhaft vorbereiten muss.

Die Übungsleiter und Trainer gewöhnen ihre Kinder und Anfänger durch entsprechende Aufgabenstellung im Vereinsrandori langfristig an dieses Bewertungssystem

Beispiele:

a) in den heutigen Randori müsst ihr alle 10 Sekunden einmal angreifen

b) Wenn ihr einmal mit eurer Lieblingstechnik angegriffen habt, dürft ihr erst dann wieder damit angreifen, wenn ihr zweimal mit einer Fußtechnik angegriffen habt.

c) Ihr dürft erst dann wieder zur rechten Seite angreifen, wenn ihr davor einen Wurfversuch links gestartet habt.

Die Bewerter können sich gut auf ihre Aufgabe vorbereiten, wenn sie im normalen Vereinsrandori einzelne Paare beobachten und nach den oben beschriebenen Kriterien zur Probe bewerten.

Es empfiehlt sich, den Eltern und Betreuern den Sinn dieses neuen Systems kurz zu erklären (z.B. auf einem Flyer).

Ganz wichtig ist, dass die Bewerter den Kämpfern bei deren erster Turnierteilnahme aus Motivationsgründen nicht direkt hohe Punktzahlen geben. Denn gerade die Steigerung von Turnier zu Turnier erhöht die Anstrengungen der Judoka, sich in den langfristig und erfolgversprechend zu bemühen und zu verbessern.

Das Randori-Turnier lässt sich gut als Vereinsmeisterschaft, als Nikolausturnier usw. sowie auf Kreisebene im Wechsel bei befreundeten Vereinen durchführen.

Wir glauben, dass unsere jungen Judoka mit der Teilnahme an solchen Turnieren ausreichende Motivation zum Kämpfen sowie eine sinnvolle Vorbereitung auf spätere Turniere nahc dem herkömmlichen Wettkampfsystem erhalten.

Alle nötigen Unterlagen wie Organisationshinweise, Wettkampfkarten, Makro für die PC-Bearbeitung und eine ausführliche Literaturliste kann beim Autoren kostenlos per E-Mail unter Klaus(at)Kessler-Video.de angefordert werden.

Es lohnt sich! Probieren Sie es aus.