Neue IJF-Regeln 2022
Judo ist ein dynamischer Sport, der ständig neuen Trainings- und Wettkampfsituationen ausgesetzt ist. Da mit der Olympia-Qualifikation für Paris 2024 ab Mai 2022 ein neuer olympischer Zyklus beginnt, passt die Internationale Judo-Föderation (IJF) die Kampfrichter-Regeln an die Entwicklungsbedürfnisse des Sports an. Ein Überblick.
Entscheidung 1 (Kontinuierliche Techniken):
- Techniken, die ohne Unterbrechung ausgeführt wurden, sind zu bewerten.
- Gibt es eine Unterbrechung, wird die Technik nicht bewertet.
Entscheidung 2 (Waza-ari Trefferfläche):
- Die Kriterien für Waza-ari umfassen die Landung (Trefferfläche) auf der ganzen Seite des Körpers in einem Winkel von 90 Grad oder mehr zum Rücken hin, oder auf einer Schulter und dem oberen Rücken. Eine Wertung wird gegeben, wenn der gesamte Körper auf der Seite landet, auch wenn der Ellbogen draußen ist. Hüft- und Schulterposition müssen berücksichtigt werden.
Entscheidung 3 (Waza-ari Trefferfläche):
- Die Kriterien für Waza-ari umfassen die Landung (Trefferfläche) auf der ganzen Seite des Körpers in einem Winkel von 90 Grad oder mehr zum Rücken hin, oder auf einer Schulter und dem oberen Rücken. Eine Wertung wird gegeben, wenn der gesamte Körper auf der Seite landet, auch wenn der Ellbogen draußen ist.
Entscheidung 4 (Abstützen auf Ellbogen oder Händen):
- Die gleichzeitige Landung auf zwei Ellbogen oder Händen nach hinten ist Waza-ari für Tori und Shido für Uke.
Entscheidung 5 (Gegendreher):
- Keine Bewertung von Kontertechniken (Gegendreher), bei denen der anfängliche Angriff über den Rücken gerollt wird, in Richtung des konternden oder verteidigenden Judoka.
Entscheidung 6 (Umgekehrter-Seoi-Nage):
- Keine Wertung aber Shido für Umgekehrten-Seoi-Nage.
Entscheidung 7 (Griff unterhalb des Gürtels in der Wurfendphase):
- Das Greifen unterhalb des Gürtels ist in der Wurfendphase erlaubt, wenn sich der Gegner bereits in Ne-waza befindet. Wenn die Wurftechnik unterbrochen wird, ist das Greifen unterhalb des Gürtels eine Ne-waza Aktion.
Entscheidung 8 (Revers–-und Kragengriff):
- Gleichzeitiger Revers- und Kragengriff ist erlaubt, wenn nicht negativ.
Entscheidung 9 (Unnormale Griffe):
- Griff in den Gürtel, einseitiges Fassen, Cross-Grip, Pistolengriff und Taschengriff sind keine normale Kumi-kata. Nach dem Fassen mit einem dieser Griffe wird eine gewisse Zeit für die Vorbereitung eines Angriffs eingeräumt.
Entscheidung 10 (Grifflösen):
- Das Lösen des Griffs mit einer Hand oder beiden Händen bei sofortigem neuen Griff ist erlaubt.
- Grifflösen, ohne sofort erneut zu greifen, ist verboten.
Entscheidung 11 (Ordnen des Judogi oder der Haare):
- Das Neubinden oder Ordnen des Gürtels oder der Haare ist einmal pro Wettkampf und Judoka erlaubt. Weitere Male werden mit Shido bestraft. Keine Anwendung bei U11 und U13. Übersicht der Jugend-Regelungen sind hier zu finden.
Entscheidung 12 (Diving):
- Techniken mit dem Aufstützen des Kopfes sind gefährlich und werden mit Hansoku-make bestraft.
Medizinische Behandlung bei blutenden Verletzungen
Während des Kampfes kann eine blutende Verletzung zweimal (2) vom Arzt behandelt werden. Wenn dieselbe Blutung zum dritten Mal behandelt werden muss, sollte der Kampfrichter den Gegner per Kiken-gachi zum Sieger erklären.
Die IJF-Ad-hoc-Commission kann jedoch in Absprache mit dem IJF-Medical-Commissioner beschließen, dieselbe blutende Verletzung mehr als zwei (2) Mal behandeln zu lassen. (Auf DJB-Ebene bei ausnahmslos Deutschen Meisterschaften trifft diese Entscheidung die Wettkampf-leitung gemeinsam mit dem Veranstaltungsarzt. Auf allen anderen Veranstaltungen führt eine weitere Behandlung derselben blutenden Verletzung zum Verlust des Kampfes.) Wenn die Blutung nicht gestoppt werden kann, informiert der IJF-Medical-Commissioner den Kampfrichter, der den Gegner dann per Kiken-gachi zum Sieger erklärt.
Vermutlich nur in Ausnahmefällen, wenn z.B. die Blutung zuerst nicht ausreichend behandelt wurde oder z.B. der Verband am Kopf verrutscht ist.
Finger-/Zehenluxation
Zur Erhaltung der Gelenkgesundheit der Athleten, insbesondere bei denjenigen ohne Erfahrung in der Selbstbehandlung, ist es den Athleten erlaubt, für die Reposition des Finger-/Zehengelenks medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, einschließlich Reposition und Tape zur Stabilisierung des Gelenks.
Der Finger/Zeh darf vom Arzt/Sanitäter eingerenkt und mit einem Tapeverband gestützt werden. Der Kämpfer kann weiterkämpfen.
Das gesamte Dokument kann hier als PDF heruntergeladen werden.
Weitere Informationen samt Video auf der Website der IJF.
Weitere Informationen auf der Website der IJF. Hier ein Video-Überblick über die neuen Regelungen: