Weitere fünfte Plätze zur Junioren-EM

EJU/Carlos Ferreira

Mathilda Niemeyer erkämpft in der Klasse -78 kg den fünften Platz. Auch das Mixed Team belegt am Abschlusstag den fünften Rang.

19.09.2022 von [Birgit Arendt]

Mathilda Niemeyer (1. JJJC Hattingen, NW) startete gegen die Ungarin Szilvia Farkas mit zwei Waza-ari und stand damit im Poolfinale. Dort wurde sie von der späteren Vize-Europameisterin Yael van Heemst aus den Niederlanden schnell erwischt. Bereits nach elf Sekunden Waza-ari, nach eineinhalb Minuten Ippon. Damit musste sie in der Trostrunde weiterkämpfen. Die Französin Oceane Zatchi Bi besiegte sie nach eineinhalb Minuten mit Ippon und kämpfte um Bronze. Vor Yuliia Kuchenko aus der Ukraine 7 sie großen Respekt zu haben und kam mit ihrem Griff und deren Physis nicht ganz klar. Allerdings hatte sich bei der Nachwaage auch herausgestellt, dass die Ukrainerin morgens 81 kg wog, Mathilda Niemeyer lediglich 74 kg. „Es war schade, dass Mathilda den Kampf um Platz 3 verloren hat, es hätte durchaus besser laufen können“, hadert Bundestrainer Lorenz Trautmann dann doch etwas mit dem Ergebnis. Dennoch lobt er seine Sportlerin, die in diesem Jahr ein weiteres Mal etwas Besonderes geschafft hat. „Es ist bereits das dritte Mal, dass Mathilda eine Gegnerin geschlagen hat, gegen die sie vorher schon einmal verloren hatte. Das zeigt, dass sie sich immer besser auf ihre Gegnerinnen einstellen kann und dann den Spieß umdreht. Das finde ich sehr beeindruckend und hat mir gut gefallen.“

Letztendlich ist er mit dem Ergebnis wirklich zufrieden. „Es ist nur, wenn man um Bronze kämpft, dann hofft man ja immer auf die Medaille.“

Die jungen Männer haben auch am letzten Tag keine Medaille gewonnen. Allerdings erkämpfte George Udsilauri (TSV Erbach, WÜ) einen siebten Platz.

Sein Bruder Daniel Udsilauri (TSV Erbach, WÜ) gewann den ersten Kampf, scheiterte dann jedoch und schied aus. Ebenso schieden Tom Droste (Dattelner Judo Club 1958, NW) und Paavo Plöhnert (SV Halle, ST) nach dem ersten verlorenen Kampf aus.

„Wir hatten in diesem Jahr leider nicht einen Athleten, der über sich hinausgewachsen ist und sehr starke Wettkampf-Leistungen abgeliefert hat“, bedauert Junioren-Bundestrainer Andreas Tölzer das Ausscheiden seiner Athleten.

„Wir sind bei einigen Kämpfen durchaus dicht dran, aber wenn es knapp wird, setzen wir uns nicht hart genug durch. Da scheitern wir derzeit immer noch dran“, gibt er sein persönliches Fazit und damit auch gleichzeitig seine Strategie für die Zukunft vor. „Daran müssen wir dringend arbeiten.“

Auf der Mannschaft ruhten dann am letzten Wettkampftag noch einmal große Hoffnungen. Gegen die Ukraine stand es dann 3:3 und Sarah Mehlau wurde für den entscheidenden Kampf ausgelost. Sie gewann und das deutsche Team stand damit im Halbfinale. Gegen die türkische Mannschaft verloren sie jedoch 4:0 und kämpften um Bronze. Aber auch gegen Azerbeidschan ging nicht alles auf und unser Team verlor mit 4:1 und wurde damit Fünfter der Europameisterschaften. „Es wasren ein paar knappe Kämpfe dabei, die auch für uns hätten ausgehen können, aber es hat eben dann doch nicht gereicht“, sagt Trainer Andreas Tölzer. „Die Männer aus Azerbaidshan sind sehr, sehr stark, aber wir hofften, bei den Frauen noch mehr punkten zu können. Aber da ging auch nicht alles auf, was wir uns erhofft hatten.“