Erste Judo-Junior-Akademie auf Spiekeroog war ein voller Erfolg

Die erste Judo-Junior-Akademie (JJA) des Deutschen Judo-Bundes (DJB) fand im Juni dieses Jahres statt. Bei herrlichem Wetter und toller Stimmung haben 20 junge engagierte Judoka ein ereignisreiches Wochenende auf Spiekeroog verbracht. 

Am Freitag, den 13.06.2014 startete die erste Judo-Junior-Akademie (JJA) im Rahmen des Förderprogramms ZI:EL. Nach einer ersten Kennenlernrunde wurde schnell klar, dass die Zusammensetzung der Gruppe eine gute Atmosphäre und viel Spaß für die nächsten Tage garantieren würde.

Die Überfahrt nach Spiekeroog wurde dann direkt für eine kleine Interviewrunde mit Annett Böhm genutzt. Wann hat man schon einmal die Chance eine erfolgreiche Olympiamedaillengewinnerin im direkten Gespräch zu befragen?!

Am nächsten Tag stand ein umfangreiches Programm auf dem Plan. Nach dem Frühstück wurde direkt ein Training mit Bronzemedaillengewinnerin Annett Böhm am Strand absolviert. Unter dem Motto „Sommer, Sonne, Strand & Mehr“ wurde fleißig trainiert. Anschließend stellte Jugendbildungsreferentin Anika Walldorf die Projekte der DJB-Jugend vor und es entwickelte sich eine Diskussionsrunde zum Thema „Ehrenamtliches Engagement“.

Natürlich wurde auch das Thema „Öffentlichkeitsarbeit“ bearbeitet. Sören Starke referierte über Soziale Medien und die Notwendigkeit in der heutigen Zeit auch diese Kommunikationsform zu nutzen. Im Anschluss wurden die Themen „Videos selbst gestalten“ und „Fotografieren“ sehr praxisnah von Annett Böhm behandelt. In diesem Zusammenhang ist neben schönen Fotos auch ein sehr aussagekräftiges Video entstanden, welches hier angeschaut werden kann.

Am frühen Abend wurde eine zweite Praxiseinheit am Strand zur Persönlichkeits- und Teamentwicklung von Anika Walldorf geleitet. Später wurde noch im Rahmen eines World-Cafés ein Workshop zum Thema „Junges Engagement“ durchgeführt. Welche Probleme treten im Ehrenamt auf? Wie kann das Ehrenamt attraktiv gestaltet werden? Wie kann man junges Engagement im Judosport fördern?

Am Sonntagvormittag stand das Thema „Inklusion und Integration“ im Vordergrund. In einer offenen Diskussionsrunde wurde zielführend und engagiert zu diesem Thema Stellung bezogen. Alle Teilnehmer kamen zu dem Schluss, dass dieses wichtige Thema von allen Vereinen offensiv angegangen werden muss. Die abschließende Feedback-Runde zeigte eindeutig, dass die Erwartungen aller Teilnehmer erfüllt wurden. Das gesamte DJB-Jugend Team hat viele Ideen für die nächsten Akademien mit nach Hause genommen.

Die Judo-Junior-Akademie (JJA) war ein voller Erfolg und alle Teilnehmer würden bei der nächsten Akademie gerne wieder dabei sein. Die Ausschreibungen und Informationen zu den Judo-Junior-Akademien vom 31.10.-02.11.2014 im thüringischen Bad Blankenburg und vom 21.11.-23.11.2014 im baden-württembergischen Ostfildern folgen demnächst auf unserer Website und auf Facebook.

Ein besonderer Dank gilt dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und der Deutschen Sportjugend (dsj). Ohne das Förderprogramm ZI:EL wäre diese Maßnahme nicht möglich gewesen.


Inklusion funktioniert nur "Hand in Hand"

Vom 31.10-02.11.2014 hat die zweite Judo-Junior-Akademie des Deutschen Judo-Bundes (DJB) stattgefunden. Dabei wurde in der Landessportschule Bad Blankenburg/Thüringen das Thema Inklusion intensiv behandelt. Der blinde Judotrainer Marco Goldenstein hat sowohl in der Theorie als auch in der Praxis durch das Wochenende geführt.

Die jungen und engagierten Judoka sind am frühen Freitagabend in Bad Blankenburg eingetroffen. Zunächst gab es eine Einführung von Referent und Inklusions-Experte Marco Goldenstein. Was bedeutet Inklusion? Wie grenzt sich Inklusion von Integration ab? Es wurden Ziele und Erwartungen für das Wochenende formuliert. Im Anschluss haben sich die Jugendlichen bei einer kleinen Halloween-Party näher kennengelernt.

Endlich auf die Matte

Der Samstagmorgen wurde direkt mit einer Praxiseinheit auf der Matte begonnen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durften selbst spüren, wie es ist ein Handicap zu haben. Mit Augenbinde oder zusammengebundenen Beinen ging es auf die Matte und es wurden viele verschiedene Übungen gemeistert. Die praktischen Übungen brachten viel Spaß und haben zusätzlich zum Nachdenken angeregt. Leitspruch war dabei stets „Geht nicht, gibt’s nicht“.

In der anschließenden theoretischen Reflexionsrunde wurde das Erlebte auf der Matte diskutiert. Dabei rückte das Thema Vertrauen besonders in den Fokus. Die Jugendlichen haben die Hilflosigkeit ohne Sehvermögen beschrieben und von einer intensiveren Körperwahrnehmung berichtet. Vertrauen ist die Grundlage für solche Übungen und die Arbeit mit einer integrativen Judogruppe.

Nach der Mittagspause gab es einen kleinen Exkurs zum Thema „Journalistisch schreiben – wie verfasst man eine gute Pressemitteilung“. Im Anschluss an einen kurzen Vortrag von Referent Lino Hermanns durften sich die Jugendlichen in Gruppen zusammenfinden. Bei der praktischen Gruppenübung stand das Thema Inklusion im Mittelpunkt. Sie sollten eine Pressemitteilung zur Judo-Junior-Akademie in Bad Blankenburg schreiben und die zuvor erhaltenen Tipps und Anregungen umsetzen.

In einer weiteren Theorieeinheit wurden Möglichkeiten einer integrativen Meisterschaft herausgearbeitet. Marco Goldenstein hat zunächst von seinem Verein und den dort veranstalteten Meisterschaften berichtet. Durch diesen Denkanstoß wurden in der Folge weitere gute Ideen gesammelt und anschließend präsentiert.

Am Abend stand eine erneute Praxiseinheit auf dem Programm. Der Schwerpunkt lag diesmal auf der Fallschule. Wie vermittle ich diese Inhalte in einer integrativen Trainingsgruppe? Wie nehme ich die Angst vor dem Fallen? Mit einfachen Tricks kann man Angst abbauen und sogar Spaß am Fallen vermitteln. Zum Abschluss des Trainings konnten sich die jungen Judoka im Randori messen. Die Besonderheit lag darin, dass sie Augenbinden trugen und somit völlig „blind“ waren. Für alle Jugendlichen eine besondere Erfahrung.

Nach dem Abendessen stand noch gemeinsames Bowlen auf dem Programm. Ein wirklich gelungener Abschluss eines interessanten Tages.

Feedback und Verabschiedung

Am Sonntag wurde das Wochenende resümiert. Zunächst wurde die Gruppenarbeit des Vortages und die dabei entstandenen Pressemitteilungen besprochen. Die Qualität der Pressemittelungen war gut. Einige der Formulierungen sind auch in diesem Onlinetext verarbeitet worden.

Natürlich durften aber auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Feedback geben und die Referenten und Organisatoren der Judo-Junior-Akademie bewerten. Die Rückmeldung war durchweg positiv. Im Anschluss wurden die Teilnehmer-Zertifikate verteilt und die Verabschiedung stand an.

Die Arbeit am gesamten Wochenende war für alle Seiten eine neue und vor allem interessante Erfahrung. Inklusion bedeutet laut Marco Goldenstein „sich in ein gemachtes Nest zu setzen“. Akzeptanz und Unterstützung der Gruppe bilden die Grundlage der Zusammenarbeit.  Eingeschränkte Personen werden in die Gemeinschaft inkludiert. Die Gruppe passt sich an und reagiert auf den Betroffenen. Inklusion kann nur „Hand in Hand“ gelingen.


 

Vom 21.-23.11.2014 hat die dritte Judo-Junior-Akademie des Deutschen Judo-Bundes (DJB) stattgefunden. Dabei wurde in der Sportschule Ruit/Württemberg das Thema Teambuilding und Teamarbeit intensiv behandelt. Wie auch schon bei der zweiten Akademie war Vertrauen an diesem Wochenende im Fokus gestanden. Die Referenten Philipp Kabs und Simon Buschbacher haben sowohl in der Theorie als auch in der Praxis durch das Wochenende geführt. 

Die jungen engagierten Judoka sind am frühen Freitagabend in Ostfildern eingetroffen. Am ersten Tag haben die Referenten mit den Teilnehmern eine kleine Kennenlern-Runde gemacht. Jeder musste sich vorstellen und es wurden Ziele und Erwartungen für das Wochenende formuliert. Nach dem Abendessen gab es dazu noch diverse Spiele, die die Jugendlichen auch im Verein umsetzen können sowie eine theoretische Einführung in die Grundlagen der Erlebnispädagogik.

Am Samstag hat es direkt mit einem Warm-up begonnen. Die Teilnehmer mussten als Gruppe viele Übungen meistern, dass ihnen mit Bravur gelungen ist. Anfängliche Unstimmigkeiten waren schnell gelöst und die Jugendlichen haben als Gruppe alle gut miteinander agiert. Die praktischen Übungen brachten viel Spaß und haben durch ausführliche Reflexionen zusätzlich zum Nachdenken angeregt.

Nach der Mittagspause sind die Referenten mit den Teilnehmern in einen nahegelegenen Wald gelaufen. Dort hat das Teamtraining mit einem Niedrigseilparcour angefangen. Die ganze Gruppe musste über den Parcour und erst als es alle geschafft hatten, war die Aufgabe gemeistert.

Anschließend sind nonverbal drei Gruppen gebildet worden.  Jede Gruppe hat eine andere Station bzw. Aufgabe bekommen. Eine Gruppe ist geklettert, die zweite war Bogen schießen und die dritte hatte die Aufgabe ein rohes Ei mit Material aus dem Wald so zu verpacken, dass es nicht kaputt geht wenn man es aus dem Fenster des 1. Stocks wirft. Nach 10 Minuten wurden die Stationen gewechselt.

Nachdem jeder an jeder Station war ging es noch einmal zurück an den Niedrigseilparcour. Diesen durften die Jugendlichen in Dreiergruppen nun blind überqueren, was problemlos geklappt hat.

Am späten Abend ist die Gruppe noch einmal in den Wald gegangen. Die Jugendlichen mussten alleine an einer Nightline entlang laufen und am Ende Knicklichtern folgen (Wolfspfad), bis sich alle wieder versammelt haben. Zum Abschluss des Tages konnte sich jeder noch einmal Gedanken über den Tag machen und sich ein eigenes Feedback geben.

Am letzten Tag der Akademie konnten sich die Teilnehmer noch über verschiedene Spiele im Judotraining austauschen. Außerdem wurde das Wochenende noch resümiert bevor dann alle die Heimreise antraten.

 

Text: Lucia Rohn Fotos: Anne Liebherr/Maria Deimel