Teamspiele, Wasserski und vieles mehr

Ingo Meldau

Dass man durch Judo Kraft bekommt, dürfte allen klar sein. Doch wie und in welchen Bereichen kann Judo noch stark machen? Dieser Frage gingen am vergangenen Wochenende (13.-15.04.2018) die Teilnehmer/innen der ersten Judo-Junior-Akademie 2018 in Wedau auf den Grund.

DJB-Projektreferentin Maria Deimel und die BFDlerin des DJB Melina Röll, sowie DJB-Jugendsprecherin Lisa Kreth empfingen die Teilnehmer/innen in der Sportschule Duisburg-Wedau. Eine tolle Location, um ein Wochenende mit jungen und motivierten Judoka zu verbringen.

Nach der Begrüßung stand das Kennenlernen auf dem Programm. Hier sorgte vor allem das Klopapier-Kennenlernspiel für die ersten Lacher. Die Teilnehmer mussten sich so viel Toilettenpapier von der Rolle nehmen, wie sie für ein Wochenende brauchen. Was sie nicht wussten war, dass sie anschließend zu jedem Blatt etwas von sich erzählen mussten. Der ein oder andere geriet irgendwann ganz schön ins Straucheln.

Gestärkt vom Abendessen wurde im Anschluss näher beleuchtet, was hinter dem Projekt „Judo macht stark“ eigentlich steckt und wohin es gehen soll. Außerdem gab Melina einen Einblick in einen der geplanten Workshops, der zur „Judo macht stark“-Reihe gehören soll: Teamentwicklung. Nach drei kleinen Spielen, in denen die Teilnehmer/innen mehr und mehr zusammenwuchsen, ging es in der Präsentation um teambildende Prozesse und die Definition von Teams.

Den Abend ließen alle gemütlich ausklingen, damit man fit für den nächsten Tag war. Schließlich bot auch der Samstag ein volles Programm. Nach dem Frühstück gewährte Lisa den jungen Judoka Einblick in einen zweiten Workshop der geplanten „Judo macht stark“-Reihe: Persönlichkeitsentwicklung. Nachdem sich im Seminarraum der Theorie gewidmet wurde, in der es vor allem um die eigene Persönlichkeit ging, durfte sich endlich auf der Judomatte ausgetobt werden. Spiele und Aufgaben standen auf dem Programm und man kam auch ganz schön ins Schwitzen. Die Frage „Und was hat das jetzt mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun?“ zog sich durch die ganze Einheit.

Nach dem Mittagessen ging es aufs Wasser: Als Rahmenprogramm entschieden sich das Referententeam, ganz nach dem Motto „Persönlichkeits- und Teamentwicklung mal anders“ für Wasserski. Bei 12 Grad Wassertemperatur wagten sich alle auf den unsicheren Untergrund. Ein paar der Teilnehmer/innen probierten auch das Wakeboard aus oder fuhren gemeinsam auf einem sogenannten Kneeboard. Dank der Neoprenanzüge musste keiner frieren.

Nach dem Abendessen war nochmal eine Einheit in der Judohalle angesagt. Zuerst wurden in zwei Gruppen „Freestyle-Katas“ entworfen und vorgeführt. Hier waren der Kreativität der Teilnehmer keine Grenzen gesetzt. Während die erste Kata das Thema „Judo macht stark“ aufgriff, bot die zweite Kata traditionelles Judo verpackt in eine modere Vorführungsform. Danach folgte eine kurze Pause und es gab einen kleinen Einblick in das Thema „Prävention sexualisierter Gewalt“. Hier gaben die Referenten Melina und Lisa unterschiedliche Situationen vor, zu denen sich die Teilnehmer/innen positionieren und diskutieren sollten. Im Anschluss daran wurden noch weitere Spiele zur Persönlichkeitsentwicklung gespielt und ausgewertet.

Später wurde passend zum Thema noch gemeinsam ein Film geschaut, bevor es für die Meisten ins Bett ging.

Der nächste Morgen startete mit einer Präsentation zum Thema „Teilhabe und Vielfalt“. Es wurden Begrifflichkeiten wie Inklusion und Integration erklärt und die Teilnehmer/innen wurden für dieses wichtige Thema sensibilisiert und konnten sich austauschen. Anschließend wurden noch Übungen nach der „Betzavta“-Methode gemacht zu Freiheit und Zugehörigkeit sowie Mehr- und Minderheiten. Diese Übungen haben neue Impulse geliefert und konnten alle am Wochenende behandelten Themen noch einmal super aufgreifen. 

Nach der anschließenden Feedbackrunde und Ausgabe der Teilnehmerzertifikate traten alle die Heimreise an mit dem Gedanken im Hinterkopf „Judo macht stark und das in allen Bereichen!“.


Insel-Akademie auf Sylt

Wer kennt sie nicht? Kurzfilme auf Facebook, YouTube und Co. Doch wie geht das eigentlich? Welches Programm verwendet man am besten und wie sieht es mit den Rechten an Bild und Ton aus? Dieser Frage gingen am Wochenende vom 13.07-16.07.2018 bei der Judo-Junior-Akademie auf Sylt 15 junge Leute aus ganz Deutschland auf den Grund.

Die Teilnehmer/innen wurden nach einer langen Reise von Projektreferentin Maria Deimel und BFDlerin des DJB Melina Röll im Schullandheim in Rantum auf Sylt empfangen. 
Zuerst wurden die hungrigen Reisenden mit einem reichhaltigen Abendessen gestärkt und lernten sich dabei schon etwas kennen. Es folgte eine Reihe von Kennlern- und Kooperationsspielen. Außerdem wurden die Erwartungen der jungen Judoka an das Wochenende abgefragt, damit man sich im Programm auch nach gewünschten Themen richten konnte. Den Abend ließen die Teilnehmer/innen mehr oder weniger gemütlich ausklingen: Die einen saßen am Strand und haben den Sonnenuntergang genossen und die anderen tobten sich in der wirklich kalten Nordsee aus. Am Abend traf dann auch der dritte im Bunde der Referenten, Leon Petzoldt, stellvertretender Bundesjugendsprecher und Medienexperte des DJB Juniorteams auf der Nordseeinsel ein.

Der nächste Tag startete damit, dass die Hälfte der Gruppe fast verschlafen hätte, da das versprochene Weckradio des Schullandheims um 7 Uhr leider aus blieb. Zum Glück schafften es alle trotzdem rechtzeitig zum Frühstück und man konnte gut gestärkt in den Tag starten. Leon begann mit einer Einführung zum Thema (Kurz-)Film und fragte die individuellen Erwartungen ab bevor es zur Wattwanderung auf den Meeresboden der Nordsee ging. Bei dieser Exkursion stand das gemeinsame Erleben im Vordergrund. So wurde zum Beispiel eine bestimmte Strecke im Polonaise-Schritt blind durch das tiefschwarze Watt gestampft. Es war spannend zu sehen, welche Tiere im und auf dem Watt zu finden sind. Nachdem der schwarze Schlick von den Füßen gewaschen wurde, stand auch schon das Mittagessen bereit. 

Nach der Mittagspause wurden den jungen Engagierten Grundlagen zum Filmen näher gebracht. Wie stelle ich die Kamera ein? Wie wirken verschiedene Perspektiven? Welche Regeln gibt es? 
In zwei Gruppen hatten sie danach Zeit, sich zu überlegen was für einen Film sie machen wollen und auf dem Gelände des Schullandheims Sequenzen für ihre Filme zu drehen. Es folgte das Abendessen und eine Teamspiel- und Akrobatikeinheit am Strand. In Gruppen wurden sich Akrobatikküren ausgedacht und später vorgeführt. Hier war Teamarbeit gefragt und es  kristallisierte sich das ein oder andere Bewegungstalent heraus. Später am Abend wurde dann noch gemeinsam gegrillt und sich ausgetauscht. 

Am Sonntag wurde sich nach dem Frühstück mit dem Thema Filmschnitt beschäftigt. Nachdem ein geeignetes Programm vorgestellt wurde, konnten die Teilnehmer/innen sich nun ganz ihren Filmen/Sequenzen widmen die sie am Tag zuvor gedreht hatten und es wurde schnell klar, dass das gar nicht so einfach ist. Danach ging es an den Strand, um endlich mal richtig Judo machen zu können.  So ergaben sich neben Aufwärmspielen und Uchi-komis auch einige Randoris und somit sandige Judogis. Eine tolle Werbung für den Judosport, denn einige Strandbesucher/innen blieben stehen, um sich das Spektakel anzuschauen. Nach dem Mittagessen ging es erstmal mit dem schneiden der Filme weiter, bevor es zum Stand-Up-Paddling (SUP) ging. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel zeigte sich, dass wir Judoka auch auf dem Wasser keine schlechte Figur machen. Nur einige wenige sind ungewollt ins Wasser gefallen.

Nach dem Abendessen gab es erneut Übungen zum Thema Teambuilding sowie Integration und eine passende Auswertung dazu, bevor hitzig über Filmrecht und damit einhergehend über die DSGVO diskutiert wurde. Außerdem konnten beide Gruppen ihre Filme präsentieren: „Romeo und Judoka“ und „Eine Insel mit sechs Steinen“. Die Ergebnisse haben sich wirklich sehen lassen! An dieser Stelle ein dickes Lob an alle Teilnehmer/innen!  Den Abend ließ man beim gemeinsamen Lagerfeuer und Stockbrot ausklingen. 

Nun war er da: Montag-Abreisetag. Es gab Frühstück und dann mussten die Zimmer (auf-) geräumt werden. Das Gepäck wurde im Seminarraum gelagert, damit man noch eine gemeinsame Feedbackrunde machen und alle ihre Teilnehmerzertifikate bekommen konnten. Danach hieß es „Bis zum nächsten Mal“ und alle traten die Heimreise oder den verlängerten Urlaub auf Sylt an.