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24.03.2024

Gold und Bronze in Tbilisi

Renée Lucht gewinnt heute ihr zweites Grand Slam-Gold nach Baku 2021. Alina Böhm gewinnt Bronze und Losseni Kone wird Siebter.


Birgit Arendt

„Was für ein geiler Tag heute zum Abschluss“, sprudelt es aus Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa raus. „Renées Finale war spannend, aber der Weg dorthin war nicht leicht“, wertet er ihre Leistungen besonders hoch.

Ihr erster Kampf war bereits ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst wurde die Polin Kinga Wolszczak als Siegerin erklärt, es gab jedoch eine Klärung durch die Kommission, die letztlich die Polin wegen Head-Diving disqualifizierte. Die nächsten beiden Kämpfe entscheidet Renée Lucht (HT16 - HH) sehr souverän. Gegen die Französin Anne Fantomata M Bairo gewinnt sie mit einer Haltetechnik bereits nach weniger als eineinhalb Minuten und gegen die Italienerin Asya Tavano braucht sie lediglich 15 Sekunden für den ersten Waza-ari und erhält zehn Sekunden später für eine Haltetechnik den zweiten Waza-ari. Damit steht sie im Halbfinale gegen die Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin Akira Sone aus Japan. Sie bleibt den ganzen Kampf auf Augenhöhe und wirft sie nach drei Minuten Waza-ari. Den verteidigt sie clever und steht damit im Finale.

Gegen die Französin Coralie Hayme, die vor reichlich zwei Jahren Junioren-Weltmeisterin war, hält sie den Kampf bis fast zum Schluss offen. Acht Sekunden vor Ende wirft sie Waza-ari mit anschließender Festhalte, sie gewinnt dieses Finale mit Ippon.

“Die Medaille bedeutet mir sehr, sehr viel, vor allem, dass ich nach so langer Zeit wieder mal aufs Treppchen steigen konnte und dann auch gleich Gold, es ist supertoll”, freut sich Renée Lucht über ihren Sieg. Mein Wettkampf hat ja nicht so super begonnen, aber ich habe dann das Beste draus gemacht." Am Abend vorher hatten die Sportler die Aufgabe, sich fauf zu konzentrieren, wie sie sich fühlen und sehen. Renée Lucht malte es auf, ein Podest, ihre große Sehnsucht, ganz oben zu stehen und wichtige fünf Punkte, wie sie das schaffen will. “Das hat alles funktioniert, das ist sehr schön”, freut sie sich und wird nun sicher so fokussiert an alle Wettkämpfe gehen.

Auch Alina Böhm (JZ Heubach - BW) gewinnt in Tbilisi eine Medaille. Nach einem Freilos gewinnt sie gegen Una Dolgilevica aus Lettland bereits nach 44 Sekunden mit einem spektakulären Ippon. Auch im Viertelfinale macht sie kurzen Prozess und nimmt die Chinesin Zhenzhao Ma nach reichlich einer Minute in eine Haltetechnik und gewinnt.

Das Halbfinale gegen Yuliia Kurchenko aus der Ukraine bleibt bis zuletzt spannend. Beide begegnen sich auf Augenhöhe, nach reichlich sechs Minuten Kampfzeit verliert jedoch Alina Böhm mit Waza-ari und geht ins kleine Finale. Dort wartet keine Geringere als die frühere Welt- und aktuelle Vize-Weltmeisterin Audrey Tcheumeo aus Frankreich. Hart umkämpft gehen beide ohne Wertung ins Golden Score. Nach einer halben Minute wirft Alina Böhm Sumi-gaeshi und erhält dafür Waza-ari. Nach dem 7. Platz in Paris und den 5. Platz in Taschkent gewinnt sie nun mit Bronze ihre 7. Medaille auf der IJF-Tour.

"Ich bin sehr glücklich und freu mich, wieder auf dem Podium zu stehen", sagt Alina Böhm zu ihrem Ergebnis. “Es war toll, gegen Weltklasse-Leute zu kämpfen und gerade um Platz 3 gegen Audrey Tcheumeo zu gewinnen. Ich habe mich sehr über meine Würfe gefreut und meine gute Form heute.”

Samira Bouizgarne (1. JC Mönchengladbach – NW) verliert gegen die Niederländerin Marit Kampf mit drei Strafen. „Es war eine enge Kiste, das müssen wir das nächste Mal besser machen“, sagt Claudiu Pusa.

Losseni Kone (SC Alstertal-Langenhorn – HH) gewinnt seinen ersten Kampf indem er gegen Arsen Kaszaev von den unabhängigen Athleten drei Strafen erzwingt. Auch im zweiten Kampf gewinnt er durch die dreifache Bestrafung seines Gegners Ucha Tatatadze aus Georgien, nachdem er ihn jedoch bereits auf Waza-ari für einen Opferwurf geworfen hat.

Im Viertelfinale gegen den Weltmeister von Taschkent Andy Granda aus Kuba verliert er dann nach fast zwei Minuten mit einem Opferwurf und geht in die Trostrunde.

Gegen den aktuellen U23-Europameister Saba Inaneishvili aus Georgien verliert er jedoch nach reichlich einer Minute mit zwei Waza-ari und wird damit Siebter des Grand Slam.

Erika Abramov (UJKC Potsdam – BB) als zweiter Kämpfer im Schwergewicht verliert seinen Auftaktkampf gegen den späteren Sieger, früheren Weltmeister und Olympiazweiten Guram Tushishvili aus Georgien und scheidet aus.

Auch Louis Mai (1. Mannheimer JC - BA) scheidet nach dem Verlieren seines Auftaktkampfes gegen den Georgier Onise Saneblidze aus.

George Udsilauri (TSV Erbach – BW) gewinnt nach einem Freilos gegen Imeda Gogladze aus Georgien nach siebeneinhalb Minuten mit Waza-ari, verliert dann jedoch eine Runde vor der Platzierungsmöglichkeit gegen den Spanier Nikoloz Sherazadishvili und scheidet aus. 

Das deutsche Team gewinnt in Tbilisi Gold und drei Bronzemedaillen durch das Frauen-Team. Dazu kommen je zwei fünfte und siebte Plätze durch das deutsche Team. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis“, sagt Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa, der die wieder sehr gute und professionelle Zusammenarbeit mit allen Beteiligten insbesondere im Frauenteam besonders hervorhebt.

Insgesamt ist Deutschland damit auf dem 5. Platz im Medaillenspiegel.

Ergebnisse auf der Seite judotv.com

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