Kompletter Medaillensatz in Duschanbe
Beim Grand Slam in Duschanbe gewinnt Anna-Maria Wagner Gold, Alina Böhm Silber und Losseni Kone Bronze. Am Samstag wurde Timo Cavelius Fünfter.
Birgit Arendt
Am dritten Tag beim Grand Slam in Duschanbe in Tadschikistan gewinnen die Athleten des Deutschen Judo-Bunds drei Medaillen.
In der Paradeklasse -78 kg stehen Anna-Maria Wagner (KJC Ravensburg - BW) und Alina Böhm (JZ Heubach - BW) im Finale. Dies gewinnt Anna-Maria Wagner nach viereinhalb Minuten Kampfzeit durch den dritten Shido für Alina Böhm. Damit gehen Gold uns Silber nach Deutschland.
Auf dem Weg ins Finale hat Anna-Maria Wagner nach einem Freilos zwei sehr souveräne Kämpfe. Gegen Iriskhon Kurbabaeva aus der Ukraine kämpft sie einen der kürzesten Kämpfe des Turniers. Nach zwölf Sekunden bereits ist Schluss und sie steht im Halbfinale. Auch dort macht sie kurzen Prozess und siegt nach eineinhalb Minuten mit Ippon. „Der Sieg ist einfach ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“, freut sie sich über die Goldmedaille. „Ich bin fit und so fahre ich zur WM.“
Alina Böhm hat drei Kämpfe bis zum Finale. Gegen Liz Ngelebeya aus Frankreich siegt sie nach 50 Sekunden, auch gegen die Russin Aleksandra Babintseva siegt sie in weniger als eineinhalb Minuten mit einer Haltetechnik. Im Halbfinale gegen die Portugiesin Patricia Sampaio gehen die beiden Kämpferinnen in die Verlängerung und haben beide bereits zwei Strafen erhalten. Nach fast sieben Minuten Kampfzeit gewinnt Alina Böhm am Boden und steht damit im Finale gegen Anna-Maria Wagner. „Beide haben sich sehr souverän ins Finale gekämpft“, freut sich Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa diesmal von zu Hause aus.
Die dritte Medaille gewinnt Losseni Kone (SC Alstertal-Langenhorn – HH) im Schwergewicht. Gegen Ritik Kumar aus Indien gewinnt er in weniger als zwei Minuten mit zwei Waza-ari und besiegt auch Shaotong Yuan aus China nach reichlich drei Minuten mit Ippon. Dann steht er im Poolfinale Teddy Riner gegenüber. Er ist sehr aktiv, kommt aber an die Reichweite des Weltmeisters nicht heran und nach Waza-ari hält ihn Teddy Riner am Boden und wechselt noch zu einem Hebel. Damit geht Losseni Kone in die Trostrunde. Dort steht im sein Mannschaftskamerad Erik Abramov gegenüber. Das Duell gewinnt Losseni Kone kurz vor Schluss mit Waza-ari und kämpft um Bronze. Magomedomar Magomedarov, der für die Vereinigten Emirate kämpft, erhält nach weniger als eineinhalb Minuten Waza-ari. Losseni Kone erreicht 17 Sekunden vor Kampfende den Ausgleich und setzt in der Verlängerung nach einer halben Minute nochmals mit Waza-ari nach und gewinnt damit die Bronzemedaille.
„Es war ein harter und langer Tag, aber was ich vor allem aus dem Bronzekampf mitnehme ist, dass man wirklich bis zur allerletzten Sekunde kämpfen muss und immer dran glauben muss“, sagt er nach seinem Medaillengewinn, für den er in fast allerletzter Sekunde das Blatt noch wendete. „Man muss eben jeden Kampf sehen, als wäre es ein Finale.“
Erik Abramov (UJKC Potsdam - BB) macht in seinen drei Kämpfen in der Vorrunde immer ganz kurzen Prozess. Im ersten Kampf gegen Yevheniy Balyevskyy aus der Ukraine wirft er bereits nach neuen Sekunden mit Waza-ari, nach 17 Sekunden folgt der zweite Waza-ari. Gegen den Usbeken Mukhammadkodir Mansurov braucht er ganze 34 Sekunden für zwei Waza-ari und im Poolfinale gegen Denis Batchaev von den Unabhängigen Athleten steht wiederum bereits nach 21 Sekunden ein Waza-ari an der Anzeigetafel, der jedoch bereits das Ende des Kampfes hätte sein müssen. Batchaev holte nach eineinhalb Minuten auf und bekam dann in der allerletzten Sekunde noch unseren Athleten in eine Festhalte. Damit verliert Erik Abramov und geht in die Trostrunde gegen Losseni Kone. Am Ende wird Erik Abramov Siebter des Turniers.
Eduard Trippel (JC Rüsselsheim – HE) gewinnt zunächst gegen Shodmon Rizoev aus Tadschikistan mit zwei Waza-ari. Dabei lag er bereits zurück, holte jedoch auf und punktete nach zweieinhalb Minuten. Im nächsten Kampf gegen David Klammert aus Tschechien erhielt Eduard Trippel nach reichlich drei Minuten Hansoku-make für einen Kopftaucher und scheidet aus.
Auch Samira Bouizgarne (1. JC Mönchengladbach – NW ) gewinnt ihren Auftaktkampf gegen Fotima Kuramboeva aus Usbekistan mit berits nach einer Minute mit zwei Waza-ari. Gegen Larisa Ceric von Bosnien-Herzegowina hält sie bei einer Aktion jedoch den Arm fest und wird ebenfalls mit Hansoku-nmake bestraft.
George Udsilauri (TSV Erbach – BW) verliert den Auftaktkampf und scheidet aus.
Bereits am Samstag gab es für die Männer einen fünften Platz. Timo Cavelius (PTSV Hof – BY) stand nach drei Siegen im Halbfinale und verliert gegen Wachid Borchashvili aus Ödterreich. Auch das Kleine Finale gegen Dimitri Gochilaidze verliert er und wird damit Fünfter.
Außer Dena Pohl (UJKC Potsdam - BB), die ihren Auftaktkampf gewann, schieden alle anderen Athleten mit dem ersten Kampf aus.
„Den Grand Slam in Duschanbe schließen wir mit den drei Medaillen am letzten Tag durchaus erfolgreich ab, aber in den ersten beiden Tagen haben die Athleten an der einen oder anderen Stelle unkonzentriert gekämpft oder auch eigene Fehler gemacht. Da haben wir zu viel liegen gelassen“, resümiert Leistungssport-Vorstand Hartmut Paulat. „Die fünften und siebten Plätze wollen wir nicht vergessen, aber wir können es auch noch besser.“ In der kommenden Woche werden einige aus dem Team noch einmal in Astana kämpfen. Dies ist der letzte Grand Slam vor den Weltmeisterschaften, mit denen dann die Olympiaqualifikation abgeschlossen wird. „Wir hoffen, dann mit einem starken Team zur WM nach Abu Dhabi zu fliegen.“
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