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21.01.2024

Update vom Carossa-Gymnasium Landshut

Vor über einem Jahr berichtete das Carossa-Gymnasium von seinem Pilotprojekt „Judo im Sportunterricht“. Nun gibt es ein nächstes Update.

Mittlerweile sind die beiden engagierten Judotrainer und Sportlehrer Elisabeth Spanier und Wolfram Attenberger mit ihrem Projekt aus der Pilotphase heraus und im „Ernstfall“ angekommen. „102 Schülerinnen und Schüler der fünften Jahrgangsstufe machen bei uns jede Woche zwei Stunden Judo und sind - ich glaube da übertreibe ich nicht - mit Feuereifer dabei. Parallel dazu konnten wir bei uns am Hans-Carossa-Gymnasium, nicht zuletzt dank der großen Unterstützung durch unseren Schulleiter, das Wahlfach Judo fest etablieren“, berichtet Wolfram Atttenberger nicht ohne Stolz.

Die beiden Kollegen hatten sich von Anfang an dafür entschieden, dass sie in ihrem Projekt, wenn schon, dann „richtig“ Judo machen wollen. Sind die Kinder in der Pilot-Phase im vergangenen Schuljahr noch in normaler Sportkleidung auf die Matte gegangen, trägt nun jeder einen Judogi. „Wir haben dazu gleich mit Schuljahresbeginn eine Sammelbestellung organisiert. Ein internationaler Judo- und Kampfsportausstatter, der beinah vor unserer Haustür ansässig ist, hat uns mit einem sehr guten Angebot dabei großartig unterstützt.“ Bereits drei Wochen nach Schuljahresbeginn nahmen alle Kinder ihren neuen Anzug in Empfang. „Wenn man dabei miterlebt hat, wie wichtig es unseren Schülerinnen und Schülern war, endlich einen eigenen Gi zu haben und genauso aufzutreten wie ihre Lehrkräfte, dann wird einem bewusst, welche Rolle Äußerlichkeiten spielen können. Das hatte mich dann doch auch etwas überrascht“, sagt Wolfram Attenberger zu der Ungeduld der Schüler, wann denn nur endlich die Anzüge kommen werden.

Seitdem arbeiten die beiden Kollegen sehr engagiert in ihren vier Klassen, die sich in je zwei fast genau gleich große Mädchen- und Jungengruppen aufteilen, was die beiden Lehrer durchaus als Glück empfinden. „Inhaltlich orientieren wir uns dabei einerseits an dem Rahmen, den uns die neue Graduierungsordnung vorgibt - die wir im Übrigen für sehr gelungen halten - andererseits an der Überlegung, dass wir in diesem einen Jahr unseren Schülerinnen und Schülern gerne das ganze Spektrum an Judotechniken zugänglich machen wollen.“ Da geht es dann auch bereits um Würge- und Hebeltechniken, Ausheber, Konter, Opferwürfe.  

„Gleichzeitig bemühen wir uns, den erzieherischen Aspekt des Judosports in den Vordergrund zu rücken: Wie gehen wir auf und neben der Matte miteinander um?“ Die zehn Judo-Werte des DJB bieten ihnen dabei hervorragende und leicht zugängliche Anhaltspunkte, aber insbesondere „Jita-Kyoei“, Jigoro Kanos Prinzip des „Gegenseitigen Helfens zum beiderseitigen Wohlergehen“, lassen sich beim Üben mit dem Partner sofort nachvollziehen. „Im schulischen Kontext, wo doch vor allem die individuelle Leistung im Vordergrund steht, ist das in meinen Augen eine sehr willkommene Abwechslung“, betont Wolfram Attenberger die positiven Aspekte, die Judo im Schulsport bietet.

Das erste fassbare Ergebnis dieser Arbeit ist die nun erfolgreich bewältigte Graduierung zum weiß-gelben Gürtel in Zusammenarbeit mit der Judoabteilung der TG Landshut. „Natürlich haben alle bestanden.“

Durchaus überrascht waren die Lehrer dabei von der Qualität der gezeigten Techniken. „Wir profitieren hier offenbar sehr von dem im Vergleich etwas höheren Alter unserer Anfängergruppe, vermutlich aber auch von der, in einem Vereinstraining kaum erreichbaren, sehr homogenen Zusammensetzung.“

Aber nicht nur die Graduierung steht im Mittelpunkt des Judo-Sportunterrichts.

„Bei den weiteren Planungen für das Schuljahr haben wir uns bemüht, immer wieder kleinere und größere Höhepunkte einzubauen und unseren Schülerinnen und Schülern abwechslungsreiche Erlebnisse zu ermöglichen.“ Anfang Februar gibt es in Zusammenarbeit der Kollegen aus den Fachschaften Sport und Kunst eine Judo-Safari, im April präsentieren die Judoka ihr Können mit einer kleinen Show am Tag der offenen Tür. Zum Schuljahresende wird es dann die Möglichkeit geben, sich der Graduierung zum gelben Gürtel zu stellen.

„Am vorletzten Schultag endet das Judo-Jahr dann mit seinem Höhepunkt: Unsere Judo-Klassen treten in einem Mannschaftswettkampf gegeneinander an, um den Schulsieger zu ermitteln“, stellt Wolfram Attenberger die Highlights für das zweite Halbjahr vor.

Er verspricht, dass es immer mal wieder ein Update geben wird, das durch die sehr guten Erfahrungen im Hans-Carossa-Gymnasium andere Schulen zu ähnlichen Projekten animieren soll.

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