Anna-Maria Wagner ist Weltmeisterin

Auf dem Weg dorthin gewinnt Anna-Maria Wagner (KJC Ravensburg – BW) fünf Kämpfe. Zunächst gegen Ange Ciella Niragira aus Burundi in lediglich 32 Sekunden. Danach stand sie gegen die Olympiasiegerin und WM-Fünfte aus Japan, Shori Hamada, auf der Matte. Dieser Kampf war taktisch klug geführt bis zur 3. Strafe für Hamada. Auch gegen die Koreanerin Jeongyun Lee siegte sie durch Strafen. Im Halbfinale benötigte sie gegen die Britin Emma Reid gerade eineinhalb Minuten, in denen sie zwei Waza-ari wirft und damit gewinnt. 

Im Finale steht sie gegen die Italienerin Alice Bellandi. Sie ist WM-Dritte und Vize-Europameisterin. In den bisherigen fünf Begegnungen zwischen Beiden gewann Anna-Maria Wagner vier Mal. 

Auch im Finale dieser Weltmeisterschaft gewinnt sie die Begegnung. Alice Bellandi erhält zunächst zwei Strafen für Herunterziehen, Anna-Maria Wagner unmittelbar vor Ende der regulären Kampfzeit ebenfalls eine Strafe. Damit gehen beide in die Verlängerung. Nach einer Minute entscheidet Anna-Maria Wagner den Kampf mit einer Laufwürge und gewinnt damit ihren zweiten Weltmeistertitel. 

„Ich war fokussiert und habe Kampf für Kampf gedacht. Der Schlüsselkampf war gegen die Olympiasiegerin Shori Hamada. Ich habe meine Linie beibehalten und konnte den Kampf endlich für mich entscheiden“, sagt sie nach einer emotionalen Siegerehrung. „Ich wusste, wenn ich weiter konzentriert bleibe, dann zieh ich das Ding heute durch.“ Sie hat das Turnier heute als ganz normalen Wettkampf gesehen. „Ich bin so glücklich, fünf Kämpfe gewonnen zu haben. Ich kanns noch gar nicht realisieren. Es war ein wichtiger Abschluss-Wettkampf vor Olympia.“

Frauen-Bundestrainer Claudiu Pusa ist voll des Lobes. „Sie war heute fokussiert, souverän und hat keine Schwäche gezeigt. Sie war bereit zu gewinnen. Wir sind stolz und glücklich, dass wir nun erstmals eine Doppel-Weltmeisterin in Deutschland haben. Anna-Maria hat Geschichte geschrieben“, sagt er begeistert. „Wir werden uns diesen Moment heute noch lange erhalten.“